Kaarst Gymnasiasten zeigen unterhaltsamen und kritischen Krimi

Kaarst · Es gab keine zehn freien Plätze mehr im Forum des Albert-Einstein-Gymnasiums, als die Schüler des Literaturkurses Q1 unter Leitung von Martin Urra dem restlos begeisterten Publikum ihr selbstgeschriebenes Stück "Fremde Freunde" präsentierten. Und das war ein dramaturgisch kaum zu überbietender sozialkritischer Krimi mit Rückblenden, etlichen Skype-Telefonaten und Einbeziehung des Zuschauers. Doch der Krimi sollte dann doch ganz anders enden als erwartet und hinterließ ein sehr nachdenklich gewordenes Publikum. Inhaltlich ging es um acht befreundete Studenten, die sich in einem entlegenen Ferienhaus treffen. Nach einer durchfeierten Nacht ist Studentin Klara tot. War es Mord oder Selbstmord? Da gibt es Verdachtsmomente, die auf Klaras Exfreund Tim deuten. Doch eigentlich überschattet eine andere Frage alle Ereignisse: Wie gut kennen sich die Freunde wirklich? Nach und nach stellt sich heraus, dass sich die Freunde fremd sind und es obendrein Neid, Eifersüchteleien und Intrigen gibt. Und welche Rolle spielen die Freunde Marie, Lilly, Josefine, Sebastian, Alexander und Hannah? Als es am spannendsten ist, wird die Aufführung unterbrochen und es geht die Aufforderung ans Publikum, abzustimmen, ob Klaras beste Freundin Hannah verraten soll, dass sie die leere Tablettenschachtel gefunden hat, oder ob man es dabei belassen sollte, dass Tim der Mörder ist? Das Drehbuch gibt zwei Varianten der Fortsetzung vor - je nach dem, wie sich das Publikum entscheiden würde.

 Wie ist Klara gestorben? Die Schüler beeindruckten im AEG mit einem tollen Stück.

Wie ist Klara gestorben? Die Schüler beeindruckten im AEG mit einem tollen Stück.

Foto: Tinter Anja

Franziska Sonnenberg und Justus Podlinski (beide 17) waren angetan vom sozialkritischen Aspekt: "Das Stück hat so richtig den Finger in die Wunde gelegt." Kursleiter Martin Urra betonte: "Den Schülern war es wichtig, nicht nur eine entspannte Unterhaltungsgeschichte zu zeigen." Da gibt es eine schwule Beziehung, ein Mädchen mit somatischer Störung, Eifersüchteleien. Das Grundkonzept zu "Fremde Freunde" war im Team aller 22 Kursteilnehmer entstanden, der "Feinschliff" erfolgte in kleinen Gruppen.

(kvm)
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