Kaarst Girl's Day: Reinschnuppern ins Klärwerk

Kaarst · Zwei weibliche Auszubildende präsentierten Gesamtschülerinnen ihre Arbeit.

 Katrin van der Crabben (r.) hat Celina, Alina und Carolin (v.l.) durch das Klärwerk geführt.

Katrin van der Crabben (r.) hat Celina, Alina und Carolin (v.l.) durch das Klärwerk geführt.

Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Es riecht gar nicht gut, und die Lautstärke erfordert Ohrenschützer: Zehn Mädchen der Maria-Montessori-Gesamtschule aus Meerbusch-Büderich lassen sich von nichts abschrecken und besichtigten am Girls' Day das Klärwerk Kaarst-Nordkanal, um sich über den Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik zu informieren. Die Führung durch das gesamte Klärwerk übernimmt Katrin van der Crabben (22), die derzeit im zweiten Ausbildungslehrjahr ist.

"Das Ganze ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber es macht Spaß und ist nicht alltäglich", erzählt sie. Ihre Kollegin Cornelia Fasbender (19), seit einem Jahr dabei, hat sich an ihr Umfeld gewöhnt und findet ihre Tätigkeit sehr interessant. Beide Mädchen sind über die Ausbildungsmesse in Neuss zu dem Beruf gekommen. "Sie sind die ersten weiblichen Azubis in diesem Unternehmen des Erftverbandes", sagt Kinga Drensla, Ingenieurin im Bereich Abwassertechnik, stolz. Sie hat in einem ausführlichen Vortrag die theoretischen Abläufe des Klärwerks erläutert, bevor es zur Besichtigung geht. "Der Nachteil dieses Berufes ist, dass bei Schwangerschaft nicht mehr gearbeitet werden kann, denn man kommt mit vielen Chemikalien in Berührung", fügt sie hinzu.

Noch ist offen, wer sich letztendlich für diesen Werdegang entscheiden wird, für den mindestens der Hauptschulabschluss, besser aber ein höherer, notwendig ist. Seyda, Aleyna und Sarah (alle 14) finden jedenfalls alles sehr interessant und genießen die Möglichkeit, ein Klärwerk von innen zu besichtigen. Alina (13) möchte vor allem wissen, wie ein typischer Männerberuf aussieht, will aber später lieber in einer Bank arbeiten. Für Celina (15) ist alles sehr fremd, aber sie ist froh, dass sie dabei ist. "Ich finde es eine Super-Option, dass man nach der Ausbildung noch einen Meister und sogar den Ingenieur machen kann", sagt sie.

Die Mädchen verfolgen den Weg der Reinigung über die konventionellen Stufen bis hin zur biologischen, bei der Bakterien die Arbeit übernehmen. Am Schluss bleibt auf den ersten Blick kristallklares Wasser zurück. Es ist aber immer noch Abwasser, hat höchstens Badewasserqualität und bei genauerem Hinsehen einen leichten Gelbstich. Es wird in den Nordkanal geleitet, die die Abwässer der Gemeinden Kaarst, Neuss und Korschenbroich aufnimmt.

(NGZ)
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