Gesamtschule Büttgen Rat beschließt vier Eingangsklassen

Kaarst · Schon beim Schulausschuss am vergangenen Dienstag stand früh fest, dass es für die einmalige Einrichtung von fünf Eingangsklassen an der Städtischen Gesamtschule in Büttgen keine Mehrheit geben würde. Auch das Gros des Stadtrates sprach sich gestern Abend im Bürgerhaus gegen eine fünfte Eingangsklasse aus.

 Für Daniel , Leiter der Gesamtschule, bleibt es beim Alten: Er startet wieder vierzügig. Archivfoto: ati

Für Daniel , Leiter der Gesamtschule, bleibt es beim Alten: Er startet wieder vierzügig. Archivfoto: ati

Foto: Wienold

27 Ratsmitglieder stimmten gegen die Fünfzügigkeit, 22 dafür, zudem gab es eine Enthaltung.

Zuvor musste Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus (CDU) eine hitzige Debatte moderieren, bei der sie mehrmals um Ruhe bat. Nicht nur als die SPD-Fraktionsvorsitzende Anneli Palmen ihr Gegenüber Matthias Pruss (FDP) als "Würstchen" beschimpfte, nachdem er den Befürwortern der Fünfzügigkeit fehlende Weitsicht attestierte, kochten die Emotionen im Saal hoch.

Schon die ersten Wortbeiträge der FDP, die im Rahmen der Gesamtschuldiskussion aus dem Fünferbündnis ausscherte und der CDU zur Seite sprang, ließen die Hoffnungen der wenigen Eltern im Saal schwinden. "Für uns ist es notwendig, dass diese Vierzügigkeit erhalten bleibt - zum Erhalt der Schulform-Vielfalt in Kaarst", sagte Günter Kopp (FDP), der wie seine Kollegen die Zukunft der Büttgener Realschule in Gefahr sieht, die von manchen Eltern nicht als adäquate Alternative zur Gesamtschule wahrgenommen wird. Sie verzeichnet in diesem Jahr 62 Anmeldungen.

Mit 150 Anmeldungen hat die Gesamtschule Büttgen in diesem Jahr einen neuen Spitzenwert erreicht. Aufgrund der weiterhin bestehenden Vierzügigkeit müssen nun mehr als 40 Schüler abgewiesen werden. Nicht nur Eltern äußerten im Vorfeld ihren Unmut über die Meinung von CDU und FDP. "Auch die Schulleitung sprach sich für eine einmalige Fünfzügigkeit aus", erinnerte Palmen zu Beginn der Sitzung, und auch Hildegard Kuhlmeier (SPD) bekräftigte. "Es geht um die Zukunft der Kinder, nicht um unsere Ideologien."

Lars Christoph (CDU) äußerte jedoch seine Bedenken, dass es nicht bei der einmaligen fünften Eingangsklasse bleiben werde. "Sollten wir in die Fünfzügigkeit rutschen, sage ich jetzt schon, dass wir im nächsten Jahr über eine Sechszügigkeit diskutieren werden." Aus Sicht der CDU sei das Kaarster System, das aus drei verschiedenen Schulformen (Gymnasium, Gesamtschule und Realschule) besteht, ein bewährtes, das nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden sollte.

(jasi)
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