Kaarst Galerie zeigt spanische Kunst

Kaarst · Die Kaarster Galerie Fries hat sich auf Kunst von der iberischen Halbinsel spezialisiert. Zur Vernissage seiner Ausstellung kam José Portilla Samstag an den Niederrhein. Seine mediterranen Stimmungsbilder sind abstrakt.

 In der spanischen Heimat ein Star, will er sich in Kaarst will eine Fangemeinde aufbauen: José Portilla.

In der spanischen Heimat ein Star, will er sich in Kaarst will eine Fangemeinde aufbauen: José Portilla.

Foto: L. Berns

Als er seine jüngste Ausstellung in seiner Heimatstadt Salamanca hatte, waren drei Fernsehsender vor Ort, um über das Ereignis zu berichten – ein Indiz für den hohen Stellenwert als Künstler in Spanien. In der Kaarster Galerie Fries, die auf spanische Kunst spezialisiert ist, wurden Bilder von José Portilla von Anfang an gezeigt. Am Samstag war der 74-Jährige bei der Vernissage persönlich anwesend.

Portilla verfügt über eine solide künstlerische Ausbildung: Er besuchte die Kunsthochschule von San Eloy, die Kunsthandwerksschule in Salamanca sowie den Circle Artistic de San Lluc in Barcelona. Er unterhält ein Studio sowohl in Barcelona als auch in Salamanca. Portilla ist seinem Stil über die Jahre hinweg treu geblieben. Er arbeitet abstrakt, da ist nichts Figürliches. Seine mediterranen Stimmungsbilder haben ihren ganz eigenen Charme, sie sind unverwechselbar.

Stefan W. Fries spricht von "abstrakten Landschaften, mit dem Klang der Ruhe als natürlichen Hintergrund". Und weiter: "Die ausgereifte minuziöse Technik wird nicht durch Effekthascherei geprägt, sondern durch abstrakte Harmonien von subtiler Schlichtheit." Die Bilder lassen sich in zwei Gruppen einteilen.

Da sind zum einen die total ungegenständlichen Arbeiten, häufig in Quadrate oder Rechtecke unterteilt. Die Flächen bilden zwar markante Abgrenzungen, sie stehen aber gestalterisch miteinander in Verbindung, ergeben so ein harmonisches Ganzes. Und dann sind da zum anderen noch einige Bilder, die klar als Landschaftsimpressionen verstanden werden können: Man ahnt hier zumindest Horizonte. Der Künstler trägt seine Materialien auf Holz auf, oft zieht er die Seiten der zum Teil einige Zentimeter dicken Holzplatten in die Gestaltung mit ein. Auf den Pinsel verzichtet er größtenteils. Lieber legt er im wahrsten Sinne des Wortes Hand an, benutzt selbst eingefärbte Pigmente, Marmorstaub, Gips, Stoffe, nimmt als Stabilisatoren Latex und Harz hinzu, greift gerne zum Spachtel, kratzt Farbe weg, bringt untere Schichten wieder zum Vorschein, benutzt Wachs, um die Transparenz seiner Bilder zu betonen und ihnen zugleich Wärme zu verleihen.

Die Farben haben ihre festen Bedeutungen. Blau steht für das Meer, für die Sehnsucht, Rottöne bilden die Leidenschaft ab, Gelb symbolisiert das Licht, auch im Sinne von Erleuchtung, und Grüntöne stehen für das Leben, das in seiner ganzen Herrlichkeit leuchtet. Kein Wunder, dass der Künstler seine Ausstellung "Symphonie der Farben" nannte. José Portilla hat bereits in Metropolen wie Tokio, Berlin, Amsterdam, Madrid und natürlich auch in Barcelona ausgestellt.

(NGZ)
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