Kaarst Galerie Fries zeigt farbenfrohe Lebenslust

Kaarst · Ihr Vater Josep Bofill ist in Spanien ein renommierter Künstler und seit Jahren ist er auch in der Galerie von Stefan W. Fries vertreten, und zwar vor allem mit Miniaturen seiner Metallskulpturen. Während diese Exponate fast schon Klassiker in der Galerie an der Düsselstraße sind, hatte vor einiger Zeit die Tochter von Josep Bofill, Laura Bofill, zum ersten Mal einige ihrer Arbeiten in Kaarst ausgestellt.

 "Blauer Nebel in New York" ist eins der ausgestellten Werke.

"Blauer Nebel in New York" ist eins der ausgestellten Werke.

Foto: Fries

Neue Bilder der 33-Jährigen sind bis 23. Juni dort zu sehen. Sie unterscheiden sich nicht grundlegend, wohl aber im Detail von dem, was man bislang von der in Barcelona geborenen Künstlern kannte.

Laura Bofill hat es geschafft, ihren Arbeiten einen hohen Wiedererkennungswert zu verleihen. Sie geht wie folgt vor: Fotos sind die Grundlage aller ihrer Exponate. Sie bearbeitet sie am PC, bringt das Ergebnis auf eine Trägerplatte auf und übermalt es dann. Das i-Tüpfelchen, das sie zum Schluss setzt, ist der Kunstharzüberzug, der den Bildern einen unvergleichlichen Glanz verleiht. Der Mensch steht bei ihr im Mittelpunkt, auch die Architektur spielt eine gewisse Rolle und immer wieder auch die Symmetrie. Was ist Malerei, was Fotografie? Da die Grenzen verschwimmen, fällt die Identifizierung entsprechend schwer. Für die Beurteilung der Qualität der Kunst von Laura Bofill ist diese Frage ohnehin ohne Belang. Auch wenn der Schaffensprozess vielleicht nicht bis ins Detail nachvollzogen werden kann, das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die neuen Arbeiten von Laura Bofill versprühen Lebenslust aufgrund der stärker gewordenen Farbigkeit und der vielen Farbspritzer und -sprenkel, die an ein Feuerwerk erinnern. Und die ein Gegengewicht bilden zu den streng geometrischen Formen. Öl- und Acrylfarben kommen ebenso zum Einsatz wie der Edding-Stift, die Künstlerin geht aber nicht ins Detail, sondern spricht schlicht von Mischtechniken. Die Frauen, die Laura Bofill - oft von hinten - zeigt, gehen nicht, sie schreiten, strahlen so Gelassenheit aus, scheinen vom Großstadtstress verschont geblieben zu sein.

(barni)
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