Kaarst Flüchtlingscafé ist ein Erfolg

Kaarst · Rund 20 Ehrenamtler bewirten die Gäste im katholischen Pfarrzentrum.

 Gisela Schwarzfeller im Gespräch mit einem Ehepaar aus Syrien.

Gisela Schwarzfeller im Gespräch mit einem Ehepaar aus Syrien.

Foto: ati

Im Untergeschoss des Pfarrzentrums St. Martinus herrscht am Dienstagnachmittag jetzt reges Treiben. Alle Räume sind belegt. Jugendliche spielen Billard, Kinder basteln und Erwachsene trinken Kaffee. Das von der Gemeinde organisierte Flüchtlingscafé mit rund siebzig Teilnehmern ist ein voller Erfolg. Diakon Alexander Krylov hatte die Idee.

"Ich wollte eigentlich etwas für Neuzugezogene starten, aber angesichts der vielen Flüchtlinge bei einem Besuch der Kleiderkammer entstand die Idee eines Begegnungscafés", erzählt er. Sein Kollege Diakon Martin Becker ergänzt: "Beim Vorbereitungstreffen waren schon genügend Freiwillige da, um ein wöchentliches Café parallel zu den Ausgabezeiten der Kleiderkammer dienstags von 15 bis 17 Uhr anbieten zu können".

Rund 20 Ehrenamtler erklärten sich bereit, Kuchen zu backen, die Gäste zu bewirten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. "Das ist uns ganz wichtig", sagt Becker. "Es gibt hier kein großes Programm, sondern es geht ums Zuhören und miteinander sprechen. Die Begegnung steht im Vordergrund." Dabei ergeben sich dann oft spontane Hilfsmöglichkeiten. Zehn ehrenamtliche Helfer sind jeden Dienstag vor Ort. "Wir haben schon richtige Stammgäste", erzählt Gerlinde Bierholz. "Sie bringen wieder neue Gäste mit. Alle sind so dankbar für dieses Angebot", fügt sie hinzu und begrüßt jeden Neuankömmling mit Handschlag.

Gisela Schwarzfeller unterhält sich gerade auf Englisch mit einem jungen Ehepaar aus Syrien. "Ich wollte gerne helfen", erläutert sie ihre Motivation. Das Ehepaar kommt jeden Dienstag mit Fahrrädern aus Büttgen zum Café und fühlt sich dort wohl. Stolz zeigt der junge Mann Handybilder von seinen Kindern mit selbstgebastelten Laternen beim Martinszug.

Nebenan wenden Katharina (17) und Benedict (15) Post ihre Englischkenntnisse im Gespräch mit zwei jungen Männern an. Auch die Geistlichen mischen sich unter die Teilnehmer. Diakon Becker möchte ähnliche Treffpunkte in allen Pfarreien anbieten. Als nächstes Projekt sei ein Begegnungscafé im Pfarrzentrum Holzbüttgen geplant, so Becker.

(eli)
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