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Kaarst Ferienspaß in der Zeltfreizeit der Stadt

Kaarst · Janine Esser ist 19 Jahre alt und möchte eigentlich Psychologie oder Wirtschaftspsychologie studieren. Gestern arbeitete sie im Bereich "Wellness". Als Ehrenamtlerin bei der traditionellen Zeltfreizeit Ü 9 rührte sie mit und für die Teilnehmerinnen eine Quarkmaske an, während die Jungs Fußball spielen gingen.

 Emily und Jennifer (beide 10) trugen gestern in der Zeltstadt Quarkmasken auf, während die Jungs Fußball spielten.

Emily und Jennifer (beide 10) trugen gestern in der Zeltstadt Quarkmasken auf, während die Jungs Fußball spielten.

Foto: ati

Keine drückende Schwüle, mehr so ein Klima wie auf einer Nordseeinsel, das sind beste Voraussetzungen für eine erlebnisreiche Woche. Die erste Nacht verbrachte man noch in der Sporthalle, gestern wurden dann die Zelte aufgebaut. Jemie Lee freute sich auf die Quarkmaske: "Meine Mutter macht sonntags immer Beauty mit mir", sagte die Elfjährige, die ihre Zeit in der Gruppe sichtlich genießt. Sie ist eine von 24 Teilnehmern, für 50 wäre Platz gewesen. Stadtjugendpfleger Ralf Schilling glaubt den Grund für die geringe Anmeldezahl zu kennen: "Im vergangenen Jahr hatten viele Teilnehmer die Altersgrenze erreicht." Denn wer einmal mitmacht, kommt fast immer im nächsten Jahr wieder - bis man auf einmal zu alt ist. Das Angebot richtet sich an Kinder über neun Jahre, die Ältesten sind 15. Einige der früheren Teilnehmer machen jetzt als Betreuer mit. Die Sommerferienangebote des Kaarster Jugendamtes haben fast schon Suchtpotenzial. Und Kultcharakter sowieso. So sind über die Jahre viele Verbindungen geschaffen worden. Ein Beispiel: Ralf Schilling übernachtet nicht in einem Zelt, sondern in einem komfortablen Wohnmobil. Es gehört einer Frau, die früher selber an den Ferienfreizeiten teilgenommen hatte und später auch ihre Tochter, die jetzt bei der Stadt Kaarst arbeitet.

Juliane schneite gestern überraschend rein: "Ich hab" heute Zeit, kann ich mich nützlich machen?" Sie konnte - und war unübersehbar happy. Paul klagte über Schnupfen - und ging dann doch zum Fußballspielen. Die Zeltfreizeit ist - zumindest für die älteren Jugendlichen - auch eine Gelegenheit, mit dem anderen Geschlecht auf Tuchfühlung zu gehen. Die Anziehungskraft der Jungs war gestern allerdings nicht so groß, dass auch nur ein einziges Mädchen auf die Beauty-Aktion verzichtet hätte und mit auf den Kunstrasenplatz zum Kicken gegangen wäre. Und es ist auch schon mal "Zickenalarm".

Was Ralf Schilling aufgefallen ist: "Die Kids hören unheimlich gerne Gruselgeschichten." Und von denen hat er einige parat - Ort der Handlungen ist fast immer der finstere Vorster Wald. Kein finsteres Kapitel: Der neue Lagerrat, eine Idee von Ralf Schilling, der sich davon einiges verspricht: "Er ist der Versuch, die Kinder noch intensiver in das Projekt einzubinden."

Es liegen übrigens auch schon die ersten Rückmeldungen vor: Demnach wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Zeltfreizeit Ü 9" morgens etwas länger schlafen dürfen und abends länger Party machen. Irgendwas wird sich sicher diesbezüglich bewegen, nicht zuletzt, weil der Lagerrat ansonsten eine Farce wäre.

(NGZ)
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