Kaarst Faszination der Natur weitergeben

Kaarst · Wenn Dirk Schotten über die Natur spricht, leuchten seine Augen. Zur Erstkommunion bekam er ein Buch über Vögel. Von da an war sein Interesse entfacht. Diese Begeisterung will er nun weitergeben: ab April mit einer Gruppe im Nabu (Naturschutzbund Deutschland) Kaarst für Kinder zwischen sieben und elf Jahren.

 Sohnemann Jan (2) ist noch zu klein. Dirk Schotten möchte mit der Nabu-Gruppe Kinder von sieben bis elf Jahren für Tiere und den Wald begeistern.

Sohnemann Jan (2) ist noch zu klein. Dirk Schotten möchte mit der Nabu-Gruppe Kinder von sieben bis elf Jahren für Tiere und den Wald begeistern.

Foto: ATI

Als Junge baute er gemeinsam mit seinem Vater Nistkästen, liebte ausgedehnte Waldspaziergänge im Dormagener Tannenbusch, in dessen Nähe er aufwuchs. "Wie der Herbst riecht, wusste ich einfach", erzählt der EDV-Kaufmann, der als Jugendlicher lieber die Zeitschrift "Ein Herz für Tiere" statt der Bravo las. Später setzte er sich für bedrohte Arten wie die Schleiereule und die Kopfweiden am Rhein ein, arbeitete mit der Auswilderungsstation in Nievenheim zusammen und beobachtete - schon damals im Nabu - als Betreuer mit Kindern Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum.

Im Nabu Kaarst sei sein Vorschlag, eine Gruppe für bis zu 15 Kinder anzubieten, begeistert aufgenommen worden, erzählt Schotten. Ihm schwebt ein zwei- bis dreistündiges Treffen zwei Mal im Monat am Freitagnachmittag vor. "Bei schlechtem Wetter könnte man in den Tuppenhof gehen", überlegt er. "Sonst natürlich immer nach draußen, zum Beispiel in den Vorster Wald. Dort möchte ich den Kindern die Faszination der Natur anhand vieler Eindrücke vermitteln", erklärt Schotten sein Ziel. Die Kinder sollen dort etwas tun, was sie sonst nicht machen: sich auf den Boden legen, den Wald auf diese Weise fühlen, tasten und riechen. "Und natürlich die Tiere beobachten! Viele Kinder kennen die einfachsten Vogelarten nicht", fügt er hinzu. Er möchte auch ein kritisches Hinterfragen, Kenntnisse und Nachhaltigkeit fördern: Woher kommt der Honig? Welche Folgen hat eine veränderte Landwirtschaft für die Bienen? Außerdem fördere die Gruppe soziale Kompetenzen wie Teamarbeit, Verantwortung, Konfliktbewältigung und den richtigen Umgang mit Werkzeugen. Vor allem verschlossene Kinder haben in der Gruppe gute Chancen, ist Schotten überzeugt. Als Einstieg kann er sich eine Beschäftigung mit dem Distelfink vorstellen, dem Vogel des Jahres 2016. Und sein jüngster Sohn Jan (2) freut sich schon darauf, die Natur mit seinem Vater zu entdecken.

Info Interessierte Eltern wenden sich per Mail an dirk.schotten@nabu-neuss.de

(NGZ)
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