Kaarst Ein Koch-Abend mit Menü für fremde Gäste

Kaarst · Stefanie Rothenbücher und Katharina Haring haben einen "Supper Club" gegründet. Alle zehn bis zwölf Wochen gibt es einen Koch-Abend.

 Stefanie Rothenbücher (l.) und Katharina Haring nennen sich "Küchenakrobatinnen" und laden zu einem Mehrgänge-Menü ein.

Stefanie Rothenbücher (l.) und Katharina Haring nennen sich "Küchenakrobatinnen" und laden zu einem Mehrgänge-Menü ein.

Foto: Lothar Berns

Eine französische Frischkäse-Terrine als Vorspeise, Teriyaki-Lachs im Hauptgang und eine Panna Cotta mit Tonkabohnen und roter Grütze, dazu Wein aus Rheinhessen und als Aperitif weiße Sangria - wem jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft, sollte sich zum nächsten Treffen des "Supper Clubs" von Stefanie Rothenbücher und Katharina Haring anmelden. Sie kredenzen ihren Gästen dieses Menü unter dem sommerlichen Motto "Land, Wiese, Meer".

Die beiden jungen Frauen nennen sich selbst "Küchenakrobatinnen" und haben ihr Talent auch schon im Fernsehen unter Beweis gestellt. Gemeinsam haben sie im Februar in der ZDF-Kochsendung "Topfgeldjäger" gewonnen, Stefanie Rothenbücher nahm darüber hinaus bereits 2010 erfolgreich an der "Küchenschlacht" mit Horst Lichter teil. Ihre große Leidenschaft fürs Kochen teilt die 31-Jährige mit den Lesern ihres Internet-Blogs und seit einigen Monaten auch in ihrem gegründeten "Supper Club".

Die Idee stammt aus den USA und England, wo Leute zu Hause ein Menü mit bis zu acht Gängen zubereiten und dazu teilweise völlig fremde Gäste bei sich begrüßen. "In den beiden Ländern gibt es die Supper Clubs schon lange, ursprünglich wurden die Treffen nur über Mundpropaganda verbreitet. Durch das Internet schwappt die Begeisterung jetzt auch nach Deutschland über", so Stefanie Rothenbücher. In ungezwungener Atmosphäre kommen die Besucher schnell miteinander ins Gespräch, während die Gastgeber in der Küche die Speisen zubereiten. "Erst nach dem letzten Gang können wir uns dazu setzen. Selbst zum Essen kommen wir nicht", erzählt Rothenbücher.

Es ist schlichtweg der Spaß am Bekochen anderer, der sie dazu bewegt. "Ich bin sehr experimentierfreudig. Bei mir fließen die deutsche, mediterrane und asiatische Küche mit ein. Hauptsache, alles ist frisch", sagt sie. Die 31-Jährige ist die treibende Kraft im "Supper Club", Katharina Haring sieht sich selbst bescheiden nur als Küchenhilfe. "Ich darf waschen, schneiden und probieren", sagt die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin. Ihre Freundin traut ihr aber mehr zu und lässt sie beim nächsten Mal das Dessert zubereiten.

Stefanie Rothenbücher würde sich später einmal - wenn ihre Kinder älter sind - gerne den Traum von einer eigenen Gastronomie erfüllen. Bis dahin bleibt es erst einmal im kleinen Rahmen bei ihrem "Supper Club" mit zehn bis 14 Gäste. Diese empfängt sie allerdings nicht bei sich zu Hause. Das erste Treffen fand im April im Kreativhaus "Fräulein Lieblich" statt. Zum Thema "Frühlingsfrische" wurden Tomaten-Crêpes mit Spargel, Pilziges Filet und Erdbeertrilogie serviert.

Der zweite Abend findet am 19. Juli im "Himmlischen Café" in Glehn statt. Die Betreiberin Ingrid Becker ist immer offen für neue Ideen in ihrer kleinen Gastronomie im Schatten der Kirche St. Pankratius und stellt den beiden Küchenakrobatinnen aus Kaarst ihre Küche zur Verfügung. Töpfe, Pfannen und Löffel sind genug da. Die beiden Frauen bringen nur ihre eigenen Messer mit. Das gehört sich so für Koch-Profis.

(NGZ)
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