Kaarst Ein Hund, zwei Söhne und zig Termine

Kaarst · Familie Schwemin: Mutter Bettina (47), Vater Alexander (49), Nicolas (17) und Antonius (15) sowie Hund "Salim".

Das bunte Mobile schaukelt sanft im Wind in der geöffneten Terrassentür. Das leise Plätschern des großzügig angelegten Brunnens inmitten des sattgrünen Rasens lässt Urlaubsstimmung aufkommen. "Zuhause ist, wo die Liebe wohnt" ist auf einem Bild zu lesen, und genau diesen Eindruck vermittelt Familie Schwemin in ihrem Reihenhaus im Kaarster Westen. Die Einrichtung verströmt nicht von ungefähr so viel Atmosphäre, schließlich ist Bettina Schwemin (47) studierte Bekleidungstechnikerin, Schwerpunkt Gestaltung.

"Gearbeitet habe ich als Assistentin im Vertriebsbereich, hörte aber nach der Geburt des ersten Sohnes auf, und als nach 19 Monaten der zweite kam, habe ich mich ausschließlich um die Kindererziehung, Haushalt und Garten gekümmert. Damit war mein Leben komplett ausgefüllt, aber ich kam mir ein bisschen vor wie ein Dinosaurier, weil ich nicht wie meisten Mütter wieder arbeiten ging", erzählt sie. "In Kindergarten und Schule habe ich mich immer stark engagiert", erinnert sich Schwemin. Vor elf Jahren organisierte sie ein Gordon-Familientraining und fand so viel Gefallen daran, dass sie vor zwei Jahren selbst die Ausbildung machte. Außerdem ist sie noch Trainerin für gewaltfreie Kommunikation und seitdem freiberuflich tätig. "Bei der Vorbereitung kann ich meine kreative Ader beim Gestalten von Flipcharts voll ausleben. Außerdem bin ich so mittags immer für die Jungen da", sagt sie erfreut. Sonst liest und walkt sie gerne, begleitet vom zwölfjährigen Familienhund "Salim".

 Motorradfahren und Fußball sind die Hobbies von Alexander Schwemin.

Motorradfahren und Fußball sind die Hobbies von Alexander Schwemin.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Ihr Mann Alexander (49) arbeitet als Maschinenbauingenieur bei einer Firma in Witten. "Täglich habe ich eine Stunde Fahrt hin und wieder zurück", erzählt der begeisterte Fußballer, der sich jeden Freitagabend mit Freunden zum Spielen trifft. "Das ist mir heilig, und wir sind deshalb auch schon mal früher aus dem Urlaub wiedergekommen", sagt er schmunzelnd. Zudem fährt er gerne Motorrad, geht in die Sauna und greift ab und zu zum Saxofon. "Früher habe ich in der Jugendmusikschule Neuss gespielt und dort sogar mal eine Schallplatte aufgenommen", erzählt er stolz.

Seit neun Jahren hat auch Sohn Nicolas (17) Saxofonunterricht und musiziert im Jugendblasorchester der Musikschule Korschenbroich. "In der Schule mag ich besonders Mathe und Informatik", sagt er. Ansonsten spielt er gerne am Computer und mit seinem Bruder Antonius (15) und Freunden jedes zweite Wochenende das Pen- und Paperspiel "Das Schwarze Auge". Antonius bevorzugt in seiner Freizeit vor allem das Parcourtraining, das er in einer Halle auf der Neusserfurth oder draußen mit anderen übt. "Wir haben dafür eine eigene Whatsapp-Gruppe, über die wir uns verabreden", erzählt er. Außerdem trainiert er Fußball in der C-Jugend. Durch die frühere Einschulung des Jüngeren landeten die Brüder in einer Klasse. Das erwies sich als großer Vorteil, als bei Nicolas das Asperger-Syndrom, eine milde Form des Autismus, diagnostiziert wurde. "Antonius ist und war praktisch sein Integrationshelfer", sagt Mutter Bettina. Inzwischen besuchen beide die Jahrgangsstufe elf des Albert-Einstein-Gymnasiums.

 Nicolas spielt seit neun Jahren Saxofon, mag Mathe und Informatik.

Nicolas spielt seit neun Jahren Saxofon, mag Mathe und Informatik.

Foto: Berns, Lothar (lber)
 Sportlich ist Antonius unterwegs, der mit Freunden Parcour trainiert.

Sportlich ist Antonius unterwegs, der mit Freunden Parcour trainiert.

Foto: Berns, Lothar (lber)
 Beim Gestalten von Flipcharts lebt Bettina Schwemin ihre Kreativität aus.

Beim Gestalten von Flipcharts lebt Bettina Schwemin ihre Kreativität aus.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Mit dem Wohnwagen reist die Familie bevorzugt ins Münsterland und nach Holland. Das gute Verhältnis zu den Nachbarn demonstrieren fehlende Zäune. In Kaarst fühlt sich die Familie wohl und schätzt die gute Infrastruktur. "Sonst wären wir nicht so lange geblieben", sagt Bettina Schwemin.

(NGZ)
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