Kaarst Die schnelle Lösung für Flüchtlinge

Kaarst · Holzhäuser könnten am Bauhof innerhalb weniger Monate als neue Unterbringungen für Asylbewerber entstehen.

 Das Angebot an die Stadt Kaarst umfasst ein- beziehungsweise zweigeschossige Bauweisen für acht bis 136 Personen, ähnlich wie auf diesem Bild.

Das Angebot an die Stadt Kaarst umfasst ein- beziehungsweise zweigeschossige Bauweisen für acht bis 136 Personen, ähnlich wie auf diesem Bild.

Foto: Unternehmen

Es werden keine Luxuswohnungen und auch keine Zweifamilienhäuser. Aber: Sie könnten in verhältnismäßig kurzer Zeit für verhältnismäßig viele Menschen stabile, trockene und warme vier Wände bieten. Wie genau die Holzhäuser für die Unterbringung von Flüchtlingen, die im Moment in aller Munde sind und in Kaarst - vorbehaltlich der Zustimmung der Politik - zuallererst realisiert werden könnten, aussehen sollen, weiß Sozialdezernent Sebastian Semmler noch nicht. Klar ist aber: Mit der gängigen Vorstellung von einem romantischen Blockhaus haben diese Gebäude so wenig zu tun wie die Jugendherberge mit dem Grand-Hotel.

Beim Holzrahmenbau werden Elemente häufig vorgefertigt, die Fenster schon integriert. Zur Wahl stehen meist Fassaden aus Holz oder mineralischem Putz. Zwischen die Holzständer kommt eine Zellulose-Dämmung, dazu Holzwerkstoffplatten; auf der Installationsebene Gipskarton. Die Außenwände seien ewa 36 Zentimeter dick, der Innenraum flexibel gestaltbar, sagt das Bauunternehmen, das der Stadt Kaarst wie auch anderen Kreis-Kommunen ein entsprechendes Angebot unterbreitet hat.

Die Vorteile dieser Bauweise, erklärt das Bauunternehmen, liegen in der Kürze der Bauzeit und in der Energieeffizienz. Heißt: Eine Unterbringung dieser Art bedeutet im Idealfall geringe Unterhaltskosten bei robuster Gebäudesubstanz. Die Häuser sollen ökologisch, nachhaltig und schadstofffrei sein. "Auch alle brand- und schallschutztechnischen Bestimmungen, die für den Wohnungsbau vorgeschrieben sind, werden erfüllt", sagt Semmler.

Hinzu kommt eine derzeit noch kurze Lieferzeit. "Sie liegt ab Bestellung bei etwa drei Monaten, während für die bisher gebräuchlichen Unterkünfte in Modulbauweise rund sechs bis neun Monate veranschlagt werden", sagt Semmler. Für den Aufbau der Fertigkomponenten selbst sind nur wenige Tage nötig. Die Holzgebäude, die ein festes Fundament erhalten, könnten so innerhalb weniger Monate fertig werden. Das Angebot an die Stadt Kaarst umfasst ein- beziehungsweise zweigeschossige Bauweisen für acht bis 136 Personen. Grünes Licht hat die Verwaltung von der Politik am Standort "Bauhof" bislang für eine 45-Personen-Unterkunft in Modulbauweise bekommen. "Wir haben noch nichts bestellt", betont Semmler. Auch werde sich an der schon erfolgten Bestellung der Modulunterkünfte nichts ändern. Sollten die Holzhäuser Zustimmung finden, würde das für das Bauhof-Areal gedachte Modul an anderer Stelle eingesetzt.

(NGZ)
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