Kaarst Die Gesamtschule bleibt bei vier Eingangsklassen

Kaarst · Der Schulausschuss lehnte die Fünfzügigkeit mit den Stimmen von CDU und FDP ab. Eine Dependance in Korschenbroich ist vom Tisch.

Der Schulausschuss beschloss jetzt wichtige Rahmendaten für die Aufstellung des Schulentwicklungsplans: Die Städtische Realschule Kaarst wurde von drei- auf zweizügig zurückgestuft, die beiden Gymnasien sollen vierzügig bleiben. Abgelehnt wurde der Antrag von SPD, Grünen, FWG und UWG, die Städtische Gesamtschule als fünfzügig auszuweisen. Stattdessen wurde mit den Stimmen der CDU und der FDP eine Vierzügigkeit beschlossen mit der Option zur Bildung einer weiteren Eingangsklasse. Einstimmig verabschiedete sich der Ausschuss von Überlegungen, eine Dependance der Gesamtschule in Korschenbroich einzurichten.

"Unser Problem sind nicht zu viele, sondern zu wenig Kinder", erklärte Schuldezernent Sebastian Semmler. Die CDU-Fraktion macht sich vor allem große Sorgen um den Fortbestand der Kaarster Realschule. Für das Schuljahr 2019/2020 werden nur 51 Anmeldungen prognostiziert. Sinkt die Anmeldezahl auf unter 50, kann die Bezirksregierung die Schule auflösen. Unter welchen Bedingungen dies geschehen kann, darüber gingen die Meinungen im Ausschuss auseinander. Könnte die Bezirksregierung auf die Realschule in Kleinenbroich verweisen oder wäre der Schulweg für Kinder aus Kaarst zu weit? Könnte sie ein Auge zudrücken, wenn sich abzeichnet, dass in den Folgejahren wieder mehr als 50 Anmeldungen erfolgen?

Die CDU möchte auf Nummer sicher gehen. Sie möchte erst dann von Jahr zu Jahr entscheiden, ob eine fünfte Eingangsklasse an der Gesamtschule eingerichtet werden kann, wenn sichergestellt ist, dass die Anmeldungen an der Realschule für zwei Klassen ausreichen. Für Wolfgang Reuter (SPD) ist der Elternwille das wichtigste Kriterium. Zum aktuellen Schuljahr konnten 42 Schüler, die von ihren Eltern an der Gesamtschule angemeldet worden waren, nicht aufgenommen werden. 15 davon wechselten zur Realschule.

Die Diskussion im Schulausschuss drehte sich ein wenig im Kreis: Wwürden weniger als 50 Kinder an der Realschule angemeldet und die Bezirksregierung eine Auflösung beschließen, wäre auch das nicht im Sinne einer großen Zahl von Eltern. Beide "Blöcke" waren darum bemüht, Vorurteile zu entkräften. Ulrich Orlinski (CDU) gab zu verstehen, dass seine Fraktion die Gesamtschule sehr schätze. Christa Roehlike (CDU) erinnerte an eine Aussage von Ulf Imiela (SPD), der sich in Kaarst nur ein Gymnasium und gar keine Realschule vorstellen kann und kritisierte dies als ideologisch.

Hildegard Kuhlmeier (SPD) beeilte sich darauf hinzuweisen, dass Imiela seine private Meinung kundgetan habe und nicht die der Partei. "Außerdem sehe ich keine der weiterführenden Schulen in ihrem Bestand gefährdet", erklärte Kuhlmeier. Wolfgang Reuter (SPD) sieht dies ebenso und wies auf die vielfältige aktuelle Schullandschaft hin: "Wir haben ein Halbtags-Gymnasium, ein Ganztags-Gymnasium, eine Halbtags-Realschule mit einem Hauptschulzweig und eine Ganztags-Gesamtschule."

(NGZ)
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