Kaarst Dialog über die Wandlung der Kirche

Kaarst · Warum ein Priester kein "Alleinunterhalter" mehr ist, wurde beim religiösen Bruderschaftstag erklärt.

 Gemeinsam in der Pampusschule (v.l.): Peter Seul, Siegfried Hämel, das Königspaar Josef und Beate Hoster sowie Ludger Heintz.

Gemeinsam in der Pampusschule (v.l.): Peter Seul, Siegfried Hämel, das Königspaar Josef und Beate Hoster sowie Ludger Heintz.

Foto: Berns

Brudermeister Ludger Heintz freute sich: "Der religiöse Bruderschaftstag ist sehr gut besucht." 68 Personen kamen gestern in die Pampusschule, darunter das Schützenkönigspaar Josef und Beate Hoster und der Jungschützenkönig Sven Ladeck, aber auch Ehrenbrudermeister Helmut Haas. Der stellvertretende Brudermeister Siegfried Hämel moderierte den Vortrag von Präses Peter Seul an. Seul hatte sich den aktuellen Hirtenbrief von Kardinal Rainer-Maria Woelki vorgenommen.

"Gemeinsam Kirche sein", so ist das erste Kapitel überschrieben. Der Präses wies darauf hin, dass der Antrieb, sich kirchlich zu engagieren, nicht mehr durch Konventionen begründet sei. Das Kapitel "Umkehr und Neuorientierung" als Folge des 2. Vatikanischen Konzils brachte er wie folgt auf den Punkt: "Der Priester ist kein Alleinunterhalter mehr." Und: "Rollenvielfalt macht die Liturgie lebendig." Ein anderes Kapitel im Hirtenbrief handelt vom Volk Gottes, das eine dynamische Größe darstelle. In diesem Zusammenhang ist die Wallfahrtstradition zu nennen, die Sinn macht: "Man lernt, Wesentliches von Unwichtigem zu trennen."

Was dem Kardinal noch wichtig ist: Das Spannungsverhältnis zwischen Einheit und Vielfalt in der Kirche. "Da sind wir schon lange dran", erklärte Peter Seul. Die größer werdenden Kirchengemeinden verglich er mit Gärten, die bunt sein müssten. Woelki möchte auch, dass Haltungen und Rollen so wahrgenommen werden, wie es zeitgemäß ist. "Die Gläubigen müssen lernen, dass der Priestertyp heute ein anderer geworden ist, jeder muss seine Talente in die Kirche einbringen", erklärte der Präses. Eine Kirchengemeinde mit mittlerweile 19.000 Gläubigen sei unüberschaubar. Da setzte ein Besucher an: "Früher ging man mit seinen Sorgen zum Pastor. In Büttgen hat man keinen direkten Ansprechpartner mehr." Auch Seul macht sich Sorgen: "Je größer die Einheit, umso schwieriger ist es, qualitätsvolle Arbeit zu leisten. Die persönliche Komponente darf auf keinen Fall zu kurz kommen."

(NGZ)
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