Kaarst Das dürfen die "Sheriffs"

Kaarst · Ab Mai patrouillieren in Stadtpark und Umgebung private Sicherheitsleute. Sie sollen Vandalismus und Übergriffe verhindern und den Bürgern die Angst nehmen. Doch welche Rechte haben die "Schwarzen Sheriffs".

 Ein Mitarbeiter des Security-Unternehmens im Kaarster Stadtpark.

Ein Mitarbeiter des Security-Unternehmens im Kaarster Stadtpark.

Foto: Lothar Berns

Im Wilden Westen sorgte der Sheriff mit seinem Revolver für Recht und Ordnung. Im Stadtpark werden ab Mai die "Schwarzen Sheriffs" auf Streife sein, so jedenfalls nennt die Opposition im Kaarster Stadtrat die privaten Sicherheitsleute, die CDU und FDP durchgesetzt haben. Schusswaffen aber werden diese "Sheriffs" nicht tragen, schon gar nicht ersetzen sie die Polizei. Doch sie sollen abschreckende Wirkung haben. Folgende Rechte haben die Männer in schwarzer Uniform laut dem Sicherheitsdienst M-Sec, der in Kaarst Sicherheitsleute ausbildet:

Jedermannsrechte Anders als die Polizei haben die Sicherheitsleute nicht mehr Rechte als jeder andere. Für sie gelten die so genannten "Jedermannsrechte". Dennoch nehmen sie gegenüber anderen Bürgern eine Sonderstellung ein, weil sie im Auftrag der Stadt die Hausordnung innerhalb des Parks durchsetzen.

Platzverweis Wegen dieses Auftrags dürfen die "Sheriffs" Platzverweise gegenüber Leuten aussprechen, die sich gegen die Regeln verhalten. So wie jeder unliebsame Gäste aus seiner Wohnung verbannen darf.

Schlagstock Sollte ein Sicherheitsmann attackiert werden, darf dieser sich wehren. Wenn sich beispielsweise ein Jugendlicher einen Stock greift und zuschlagen will, darf der Wachmann den Schlagstock zu zücken. Wohlgemerkt: einen Schlagstock, keine Stahlrute.

Pfefferspray Laut Gesetz darf Pfefferspray nicht gegen Menschen eingesetzt werden, und nur dann, wenn diese attackieren. Das gilt auch für die "Sheriffs".

Nothilfe Ein Sicherheitsmann wird einem Bürger in Not Hilfe leisten. Wenn beispielsweise eine Frau von einem Mann bedrängt wird, darf er dazwischen gehen, wobei er zuvor immer das Risiko kalkuliert, in das er sich selbst begibt. Einschreiten darf ebenfalls jeder andere, aber der Sicherheitsmann wird mit seiner Kampfsportausbildung vermutlich mehr Eindruck machen.

Polizei rufen Sieht der "Schwarze Sheriff" eine Straftat, verständigt er sofort die Polizei. So ist die Chance höher, dass man den Täter dingfest macht.

Handschellen Im Western zögert der Sheriff kaum, die Handschellen einzusetzen. Bei den Wachleuten sind sie, falls sie diese überhaupt bei sich tragen, reines Accessoire, das zur Abschreckung dient. Das Unternehmen M-Sec verweist darauf, dass es seine Auszubildenden dazu anhalten, Handschellen und auch Schlagstöcke wenn überhaupt, dann nur verdeckt zu tragen, um andere nicht zu provozieren.

(NGZ)
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