Kaarst Christian Ehring hat "keine weiteren Fragen"

Kaarst · Grauer Anzug, helles Hemd, aber keine Krawatte: Christian Ehring sieht aus wie ein Fondsmanager am "Casual Friday". Das passt zu seinem Programm "Keine weiteren Fragen", das er jetzt im ausverkauften Albert-Einstein-Forum präsentierte hat und das als "aktueller Lagebericht aus dem Komfortzonen-Randgebiet" beworben wird.

Das Programm hätte auch "Zimmer frei" heißen können: Das frühere Mitglied des Kom(m)ödchen-Ensembles und aktuell bekannt aus der ZDF-"heute-Show" wird von seiner Frau auf eine Probe gestellt: Sie möchte das kleine Appartement während des Auslandsaufenthalts des gemeinsamen Sohnes einem Flüchtling überlassen.

Ehring macht deutlich, dass die Arrivierten, die Gutmenschen in ihren tollen Vorstadt-Häusern so progressiv und sozial, wie sie sich gerne sehen, gar nicht sind. Diese Diskrepanz deckt er immer wieder auf. Auch wenn der Familienhund in einer offenen schwulen Beziehung lebt - ein Flüchtling in den eigenen vier Wänden, das geht dann doch zu weit. Ehring drückt es so aus: "Es gibt Ideen, die verlieren, wenn man sie in die Tat umsetzt."

Yoga für Flüchtinge, vegane Kinderlieder, in denen weder Bienchen noch Pferde vorkommen mit Titeln wie "Schrot, du hast das Korn gestohlen" - die Linksintellektuellen, die Progressiven haben laut Ehring Passionen, die zur Bewältigung von Alltagsproblemen wenig hilfreich sind. Kein Wunder, dass sie in seinem Programm ziemlich abgehoben rüberkommen.

Und er kratzt an der Oberfläche des Glücks, stößt dabei auf Trostlosigkeit: "Alle haben Depressionen, selbst der Sharan ist depressiv, weil man ihm seine Abgaswerte nicht mehr glaubt." Es dauert ein wenig, aber dann geht der 42-Jährige doch auf die Wahl zum amerikanischen Präsidenten ein: "Präsident Donald Trump - das klingt für mich wie Dr. Lukas Podolski."

(barni)
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