Kaarst Blick ins Düsseldorfer Atelier von Leon Löwentraut

Kaarst · Der junge Kaarster Maler verkauft seine Bilder längst für 10.000 Euro und mehr an Prominente.

Erst in München, dann in London und schließlich in Singapur - seit 2013 stellt Leon Löwentraut international aus. Damals war der Maler aus Kaarst erst 15 Jahre alt. Seiner Passion hat das keinen Abbruch getan - im Gegenteil. Löwentraut wusste schon früh, was er wollte und warum.

Vor allem seinen ganz eigenen Stil hat er früh entdeckt. Kräftige Farben, dicke Pinselstriche und schlichte Motive, die am Ende kurze Namen wie "Goldlocke" oder "Aftershowboobs" bekommen. Diese Kombination macht seine Kunst aus, die der in Kaiserslautern geborene Leon Löwentraut selbst als expressiv und abstrakt bezeichnet. Leon Löwentraut ist übrigens sein echter Name, der ihn ebenso auszeichnet wie seine ganz eigene Art. Selbstbewusst sei er schon immer gewesen, sagt er über sich selbst. Picasso oder auch Jackson Pollock nennt er als seine Vorbilder. Nicht unbedingt wegen ihres Stils, sondern weil er sich für den Prozess interessiert, durch den sie ein Bild entstehen ließen. Leon Löwentraut ist gerade mal 18 Jahre alt. Seine Gemälde verkauft er jedoch längst für 10.000 Euro und mehr an Stars wie Samu Haber. Die Kreativität liegt in der Familie. Sein Großvater Giorgio Leone arbeitete als Modedesigner für Versace, auch sein Vater ist in der Branche tätig. Das Interesse für die Kunst weckte Mutter Heike: Die Krankenschwester malt in ihrer Freizeit, mit sieben Jahren griff Leon selbst zum Pinsel. Die Eltern erkannten schnell, dass er beim Malen viel weiter war als andere Kinder in seinem Alter. Einen Kursus hat Leon nie besucht, auch ein Studium kommt für ihn nicht in Frage. "Kunst ist eine Leidenschaft, die kann man nicht lernen. Das macht dann auch den eigenen Stil aus", sagt er.

Sein Onkel schenkte dem damaligen Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums zur Konfirmation eine Ausstellung in München. Es folgten 2014 eine weitere in der bayerischen Landeshauptstadt sowie im Golfclub Mettmann.

Im Künstler Horst Kordes, der einst bei Friedensreich Hundertwasser lernte, fand der junge Mann vor zwei Jahren einen Mentor. Es geschah wie so oft in Leons Leben: "Ich hatte das Glück, wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein", sagt Leon. Auf einem Flug zum Onkel in Florida kam er im Flugzeug mit seinem Sitznachbarn ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass der Kontakt zu Galerien in Miami und New York hat.

In seinen farbenfrohen Bildern sind Motive zu erkennen - häufig Menschen -, dennoch sollen sie dem Betrachter Freiraum zur ganz eigenen Interpretation geben. Dahinter stecken meist Lebensgeschichten des jungen Künstlers. "Ich drücke meine Gefühle über die Leinwand aus. Ich bin nicht der Typ, der über sie spricht", sagt Leon Löwentraut.

Wie es in seinem Atelier in Düsseldorf-Bilk aussieht und was in dem Künstler-Wunderkind vorgeht, verrät ein Video-Porträt, das auf NGZ-Online zu sehen ist: www.rp-online.de/video_loewentraut .

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, Stefan Raab gehöre zum Kundenkreis von Leon Löwentraut. Das hat Raabs Management inzwischen dementiert.

(NGZ)
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