Kaarst Ärger über gesperrten Radweg an L390

Kaarst · Trotz eines aufgeschütteten Sandhügels als Sperre bahnen sich Radfahrer einen Weg. Ab 2. Mai wird es noch enger. Für den Ausbau der Neersener Straße wird im Bereich Gümpgesbrücke gesperrt. Stadt warnt Radler vor der Durchfahrt.

 Horst Luhmer vom ADFC am gesperrten Radweg. Viele Radler fahren illegal über den als Sperre aufgeschütteten Sandhügel.

Horst Luhmer vom ADFC am gesperrten Radweg. Viele Radler fahren illegal über den als Sperre aufgeschütteten Sandhügel.

Foto: lber

In rund zwei Wochen wird es eng rund um die Gümpgesbrücke. Für die Erweiterungsarbeiten an der L390 einschließlich des Kreuzungsbereichs Neersener Straße/Siemensstraße wird der Bereich ab 2. Mai großräumig gesperrt. Der Bahnübergang Siemensstraße bleibt für die rund zwei Monate dauernde Bauphase komplett dicht. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Der Neubauabschnitt K37n und die "Ohrenbrücke" werden als Umleitungsstrecke freigegeben.

In ihrer Mitteilung weist die Stadtverwaltung ausdrücklich darauf hin, dass "die genannten Sperrungen auch für Fußgänger und Fahrradfahrer gelten". Hintergrund für den Hinweis ist, dass die aktuell existierenden Sperrungen vor allem von Radlern ignoriert werden. "Sie fahren in den Baustellenbereich hinein und gefährden sich und andere", schreibt die Stadt.

Horst Luhmer vom Kaarster ADFC kann das Verhalten der Radler verstehen. "Für die Strecke zwischen Kaarst und Neuss müssenderzeit bis zu 1,5 Kilometer Umweg in Kauf genommen werden, weil es der Stadt nicht gelungen ist, einen Ersatz für den gekappten Radweg auf der Viersener Straße zu finden", stellt er fest. Schon vor rund zwei Jahren habe der ADFC alternative Radrouten entlang der L390 vorgeschlagen. "Aber es bestand keinerlei Gesprächsbereitschaft."

Besonders verärgert Luhmer, dass der Radweg in Höhe des Abzweigs zur Morgensternsheide seit zwei Jahren dauerhaft gesperrt ist - auch wenn auf der Baustelle nicht gearbeitet wird. "Begründet wird das damit, dass ein Gewöhnungseffekt einsetzen soll", sagt Luhmer empört. Um die Sperrung zu verdeutlichen, hat die Stadt an der Stelle einen Sandhügel aufgeschüttet - inzwischen festgefahrene Spuren zeigen allerdings, dass sich die Radler ihren Weg bahnen. "Das ist natürlich illegal", so Luhmer. Das Ausweichen auf die Straße hingegen sei legitim: "Wenn ein Radweg unbenutzbar ist, muss man ihn laut Straßenverkehrsordnung nicht befahren."

Die städtische Verkehrsplanerin Elke Anders weist darauf hin, dass künftig das Befahren der L 390 für Radfahrer noch gefährlicher werde. Durch die zusätzliche Verengung sei die Einrichtung eines Radweges auf der Neersener Straße nicht möglich. "Ich warne eindringlich davor, als Radfahrer in den Baustellenbereich zu fahren. Die Umleitungen sind ausgeschildert und nur geringfügig länger als die direkte Route", sagt Anders. Auch weiterhin blieben die Umleitungen über Lange Hecke und Morgensternsheide für Radler bestehen. "Wir werden die Beschilderung anpassen, um die Radfahrer in Richtung Neuss bereits am S-Bahn-Haltepunkt Ikea auf die Umleitung über Bruchweg und Morgensternsheide hinzuweisen", erklärt sie.

Der Fuß- und Radverkehr werde über die Neersener Straße nur bis zur Einmündung von McDonalds möglich sein. "Eine Weiterfahrt über den Bahnübergang in Richtung Holzbüttgen beziehungsweise Neuss ist ab dem 2. Mai nicht mehr möglich", erläutert Anders.

(NGZ)
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