Kaarst AEG: Seit fünf Jahrzehnten "mittendrin"

Kaarst · Vor 50 Jahren ging das Staatliche Gymnasium in Kaarst an den Start, das seit 1974 den Namen von Albert Einstein trägt. Sein Jubiläum feiert die Schule mit einer Veranstaltungsreihe. Zum Auftakt findet morgen der offizielle Festakt statt.

Samstagvormittag: Es herrscht munteres Markttreiben. Doch etwas ist anders. Es herrscht erwartungsvolle Spannung. "Wissen Sie, was da los ist?", fragt die Verkäuferin am Gemüsestand und deutet auf den Parkplatz vor dem Maubiscenter, den Mitarbeiter des Ordnungsamtes abgesperrt haben. Das Wort "Flashmob" macht die Runde, das eine kurze, scheinbar spontane Aktion vieler Menschen in der Öffentlichkeit meint.

Plötzlich ist das "Star wars"-Thema zu hören: Eine Handvoll junger Musiker mit Blasinstrumenten, angeführt von Dirigent Gottfried Priwitzer, nähert sich dem Parkplatz. Kaum ist der letzte Ton verklungen, kommen von der anderen Seite Streicher, stimmen "Lord of the Dance" an. Immer mehr Musiker stimmen ein, dann laufen rund 120 Mädchen und Jungen zusammen und starten mit Tanzbewegungen, die Lehrer Martin Urra mit ihnen einstudiert hat. Längst haben sich Passanten versammelt, recken die Hälse und schauen der Show-Einlage zu. Selbst vom Parkhaus gegenüber verfolgen Neugierige, was sich da tut. Ziel erreicht: Die Aufmerksamkeit nutzt Bruno von Berg, Leiter des Albert-Einstein-Gymnasiums, und lädt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten seiner Schule ein.

Das AEG wird 50 - und feiert das in den kommenden Wochen und Monaten mit einer Veranstaltungsreihe. Und damit möglichst viele Kaarster Bescheid wissen, verteilen die Schüler nach ihrer Performance blau-weiße Flyer mit dem Programm. Eigentlicher Auftakt ist der offizielle Festakt, der morgen Abend um 18 Uhr im Albert-Einstein-Forum beginnt. Hierzu erwartet Schulleiter von Berg neben der Schulgemeinschaft und Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus Vertreter der Schulaufsicht, von Parteien und Kirchen sowie seine Amtsvorgänger - darunter den Gründungsschulleiter Hermann Dederichs.

Morgen wird zudem ein Geschenk von Stuckateurmeister Heinrich Walther (Abiturjahrgang 1985) enthüllt und erstmals die knapp 90-seitige, ansprechend gestaltete Festschrift zum Kauf angeboten. Die stellt neben einer (kurzen) Chronik verschiedene Projekte vor, setzt sich mit dem Schulprogramm auseinander und lässt die bisherigen Schulleiter zu Wort kommen. "Bei der Zusammenstellung der Chronik habe ich die Schule ganz neu kennengelernt", sagt Bruno von Berg, der die Leitung des Gymnasiums vor drei Jahren übernommen hat. "Von Anfang an gab es ein gutes Verhältnis zwischen Schülern, Eltern und Träger", schildert er das stete Bemühen um ein gutes Schulklima. "Wenn die Grundlage stimmt, ist der Rest hinzukriegen", versichert der Direktor, der sich in seiner Festansprache weniger mit der Vergangenheit als vielmehr mit Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen möchte. Und das, wo nötig, durchaus kritisch: "Das Verhältnis zur Stadt ist gut", versichert er. Wenn er Themen anspricht wie die dringend erforderliche Renovierung der Sporthalle, die Fremd-Verschmutzung der Schulhöfe oder die häufige Belegung des Albert-Einstein-Forums ("Das ist eigentlich unsere Schulaula."), dann habe dies, wie er schmunzelnd formuliert, "Erinnerungscharakter".

(NGZ)
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