ABC-Alarm in Büttgen Bewohnerin findet leere Buttersäure-Flasche in Hausmüll

Kaarst · Unbekannte haben am Wochenende eine reizende Flüssigkeit in Briefkästen eines Mehrfamilienhauses in Büttgen geschüttet. Die Feuerwehr war im Großeinsatz. Nun verdichten sich die Hinweise, dass er tatsächlich durch Buttersäure ausgelöst wurde.

Reizende Flüssigkeit gefunden - Feuerwehr nimmt Proben
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Reizende Flüssigkeit gefunden - Feuerwehr nimmt Proben

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Foto: Kirschstein, Frank

"Einen Tag nach der Tat hatte die Bewohnerin eines Nachbarhauses in ihrer Mülltonne eine leere Flasche mit der Aufschrift ,Buttersäure' gefunden", erklärte Polizeisprecherin Daniela Dässel auf NGZ-Nachfrage. Die leere Kunststoffflasche sei in der gelben Tonne entsorgt gewesen. "Die Frau meldete sich bei der Polizei. Die Kollegen haben die Flasche mitgenommen", so Daniela Dässel weiter. Die Flasche - die übrigens ein Fassungsvermögen von 250 Millilitern hat - wird nun von den Experten untersucht.

Die stark riechende Flüssigkeit hatte am Samstag einen ABC-Alarm ausgelöst. Die Entsorgung der Substanz hielt Polizei und Feuerwehr stundenlang in Atem. Die Säure war über die Briefkästen im Haus verteilt worden. Die Einsatzkräfte hatten schon früh vermutet, dass es sich dabei um Buttersäure handeln könnte.

Täter weiter unbekannt

Feuerwehrleute der Löschzüge Kaarst und Büttgen, die am Postweg im Einsatz gewesen waren, hatten unter Atemschutz Proben entnommen und schätzten die Menge der verschütteten Flüssigkeit auf rund einen Liter. "Wir wissen nicht, ob das nun gefundene Fläschchen das einzige gewesen ist, das am Tatort ausgeleert wurde. Ebenso wenig wissen wir, ob es komplett voll gewesen ist", so Polizeisprecherin Dässel. Schon wenige Tropfen der Buttersäure würden einen sehr unangenehmen Geruch verursachen.

Wer die Flüssigkeit in die Briefkästen und den angrenzenden Flurbereich geschüttet hat, ist weiter unklar. Die Polizei ermittelt gegen den oder die Täter wegen gefährlicher Körperverletzung.

Als Folge der Säureattacke hatten am Samstag acht Hausbewohner über Übelkeit geklagt. Die Besatzungen von drei Rettungs- und einem Notarztwagen versorgten die Betroffenen. Insgesamt befanden sich 13 Menschen in dem Mehrfamilienhaus. Viele klagten über Augenreizungen und Atembeschwerden.

(NGZ)
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