Ärger über die Telekom 85-Jährige aus Kaarst drei Wochen ohne Telefon-Anschluss

Kaarst · Am Mittwoch wollte die Telekom die Telefonverbindung von Gabriele Welter wieder freischalten. Vorher hatte sie jedoch drei Wochen lang keinen Festnetzanschluss. Die Telekom entschuldigt sich für "Unannehmlichkeiten".

 Klingelt's denn wieder? Gabriele Welter konnte drei Wochen nicht telefonieren. Unterstützt wurde sie beim Schriftverkehr mit der Telekom von ihren Nachbarn Ulrike Bürger und Hans-Dieter Clemens.

Klingelt's denn wieder? Gabriele Welter konnte drei Wochen nicht telefonieren. Unterstützt wurde sie beim Schriftverkehr mit der Telekom von ihren Nachbarn Ulrike Bürger und Hans-Dieter Clemens.

Foto: Lothar Berns

Gabriele Welter kann es kaum glauben. Nach gut drei Wochen die erlösenden Worte: "Im Laufe des Tages soll der Anschluss wieder funktionstüchtig sein", schrieb gestern ein Sprecher der Telekom. Das allerdings nicht an die 85 Jahre alte Kundin, sondern an die NGZ-Redaktion, die sich eingeschaltet hatte. Denn die Büttgenerin war gut drei Wochen ohne Festnetzanschluss.

Gabriele Welter telefoniert analog. Das reicht ihr, mehr will sie nicht, aber weniger auch nicht. Denn sie ist schwerbehindert und auf die Hilfe anderer angewiesen. Und die erreicht sie übers Telefon. Besonders bemüht um die alte Dame sind ihre Nachbarn Hans-Dieter Clemens und Ulrike Bürger. Und die standen ihr jetzt auch zur Seite, als sie nach einem Anruf der Telekom Mitte Oktober, dessen Inhalt sie nicht mehr nachvollziehen kann, plötzlich einen neuen Vertrag für einen DSL-Anschluss abgeschlossen haben sollte "So ein Quatsch", sagt Hans-Dieter Clemens. "Wofür sollte sie den denn nutzen?" Der neue Vertrag wurde ihr am 19. Oktober zugeschickt, darin die Umstellung für den 27. Oktober angekündigt. Clemens half seiner Nachbarin dabei, einen Widerruf zu verfassen - fristgerecht. Die Folge: Am 27. Oktober wurde zwar nichts um-, dafür aber abgestellt. Und fortan konnte die Seniorin nicht mehr telefonieren. Clemens sprach daraufhin mit der Telekom. "Eine Dame sagte mir zu, den Vertrag zu stornieren", sagt er. Mehrere Tage vergingen, nichts geschah. Er rief ein weiteres Mal bei der Telekom an, sprach mit einem Mann, dem das Widerruf-Schreiben vorlag und der ihm die Rückführung des Vertrags und das Freischalten des Telefons zusicherte. Nichts passierte.

Daraufhin wandte sich Hans-Dieter Clemens an die NGZ. Die fragte ebenfalls bei der Telekom nach und erhielt von einem Unternehmenssprecher, der sich zunächst "ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten" entschuldigte, folgende Antwort: "Leider haben wir den Anschluss nach der fristgerechten Stornierung des Auftrages durch einen Systemfehler irrtümlicherweise abgeschaltet. Im Laufe des heutigen Tages soll dieser wieder funktionstüchtig sein." Gabriele Welter, äußert sich Hans-Dieter Clemens gegenüber unserer Redaktion, sei sprachlos - allerdings nicht nur vor Freude darüber, dass sie wieder telefonieren könne, sondern auch deshalb, weil sie so enttäuscht sei über das Verhalten der Telekom, sie so lange ohne Anschluss zu lassen. Eine Gutschrift für den Zeitraum des Ausfalls sowie einen Blumenstrauß als kleine Wiedergutmachung soll es übrigens ebenfalls geben.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort