Jüchen Wirtschaftsförderin verlässt Jüchen zum 1. Juli

Jüchen · Annika Schmitz hört überraschend als Wirtschaftsförderin bei der Gemeinde Jüchen auf. Der Bürgermeister ist enttäuscht und betroffen, er sucht nach Lösungen für diesen Bereich - im Rathaus und außerhalb.

 "Ein Herz für Jüchen" demonstrierte Wirtschaftsförderin Annika Schmitz noch jüngst beim ersten Heimatmarkt. Jetzt hört sie in Jüchen auf.

"Ein Herz für Jüchen" demonstrierte Wirtschaftsförderin Annika Schmitz noch jüngst beim ersten Heimatmarkt. Jetzt hört sie in Jüchen auf.

Foto: G. Tillmanns

Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Jüchen wird bereits zum 1. Juli verwaist sein. Denn spontan verlässt die am Dienstag 29 Jahre jung gewordene Wirtschaftsförderin Annika Schmitz die Gemeinde Jüchen, um andernorts ihre Karriere weiter voranzutreiben. Erst im Februar hatte Schmitz berufsbegleitend ihr Masterstudium absolviert. "Für uns ist ihr Weggang eine Katastrophe", gab Bürgermeister Harald Zillikens gestern im Gespräch mit unserer Redaktion unumwunden zu. Er werde jetzt sowohl im Rathaus, als auch "auf dem freien Markt" nach Lösungen suchen, müsse aber die Wirtschaftsförderung für Jüchen auf jeden Fall umorganisieren.

Die in Erkelenz lebende Annika Schmitz war seit November 2012 bei der Gemeinde Jüchen angestellt und hatte seit 2013 mit der Stabsstelle Wirtschaftsförderung (vom Bürgermeister gewollt) auch viel freie Hand. Zillikens lobte Schmitz gestern im Redaktionsgespräch ausdrücklich und stellte sich loyal auch erneut hinter seine scheidende Mitarbeiterin, die in jüngster Zeit auch manchmal Kritik aus der Politik aushalten musste. Zillikens sagte: "Diese Kritik war unberechtigt. Annika Schmitz hat Jüchen vorangebracht." Sie habe eine gute Hand bei der Gewerbeansiedlung sowie bei der Betreuung der Unternehmer und Geschäftsleute gehabt. Das mit Studierenden der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung begonnene Projekt werde Annika Schmitz noch bis zu der öffentlichen Präsentation der Ergebnisse Mitte Juni begleiten. Um das geplante große, zweitägige Retro-Fest für Jüchen müsse sich dann aber ein anderer kümmern. Auf die Frage, ob die Gemeindeverwaltung in Jüchen einmal mehr als Karrieresprungbrett hergehalten habe, sagt Zillikens: "Gute Leute bekommen eben auch woanders gute Angebote."

Annika Schmitz wird übrigens in ihrer neuen Anstellung im Kreis Heinsberg nicht wieder in die Wirtschaftsförderung einsteigen. Sie wird Fachbereichs- bzw. Amtsleiterin in der Kommunalverwaltung von Wassenberg. Dort stehe sie vor der Herausforderung, sich als Referentin des Bürgermeisters auch um die Bereiche Presse und Öffentlichkeitsarbeit, zentrale Dienste und Ratsarbeit zu kümmern. Da sie in Erkelenz, in unmmittelbarer Nachbarschaft von Wassenberg wohne, sei ihr die 18.400-Einwohner-Stadt, die übrigens kleiner ist als Jüchen, schon gut bekannt, sagt Schmitz.

Sie werde an ihrem neuen Wirkungsort von ihrem Vorgänger noch bis zu dessen Pensionierung eingearbeitet. In ihrem neuen Fachbereich werde sie auch viel mit den Fragen des Kommunalrechts betraut werden. Dies wiederum seien auch Inhalte ihres Masterstudiums gewesen, sagt Schmitz.

In Jüchen wird die Wirtschaftsförderin noch bis einschließlich 30. Juni ihren Dienst tun. Sie hat es in ihrer relativ kurzen Zeit in Jüchen geschafft, das neue Gewerbegebiet an der Robert-Bosch-Straße komplett zu vermarkten. Die ersten neuen Unternehmen haben mittlerweile dort gebaut und eröffnet, weitere folgen sukzessive bis ins kommende Jahr nach. Deshalb werde künftig die Bestandspflege der in Jüchen angesiedelten Unternehmer umso wichtiger und auch die Beibehaltung der Runden Tische mit den Geschäftsleuten, rät sie ihrer potentziellen Nachfolge.

(NGZ)
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