Schloss Dyck Wetter bereitet Park-Gärtnern viel Arbeit

Jüchen · Umgekippte Bäume, feuchter Boden: Viel zu tun hat das Team, das die Gärten am Schloss Dyck in Schuss hält. Parkleiter Berthold Holzhöfer und seine Mitarbeiter legen sich jetzt mächtig ins Zeug: Im Frühjahr soll alles prächtig blühen.

Es gibt diese Tage, an denen braucht man starke Nerven. Die erlebt auch Berthold Holzhöfer immer wieder - zuletzt beim Sturmtief "Friederike", das auch durch "seinen" Schlosspark fegte und 20 Bäume samt Wurzelwerk aus dem Boden riss. "Die wichtigsten Aufräumarbeiten haben uns eine Woche gekostet", sagt der Parkleiter. "Und es sind immer noch nicht alle umgekippten Bäume weggeräumt." Die Bergung gestalte sich teilweise äußerst schwierig. Doch das ist nicht das einzige, was den Gärtnern am Schloss Dyck momentan Sorgen bereitet. "Das Wetter ist zu nass, der Boden extrem gesättigt. Das erschwert Neupflanzungen und Planierarbeiten", sagt Holzhöfer, der sich trotz allem zuversichtlich zeigt, den Besuchern des Schlossparks pünktlich zum Start in die Saison wieder prächtig blühende Blumenbeete präsentieren zu können.

Gerade hat er gemeinsam mit seinem Team viele Tausend Blumenzwiebeln gepflanzt - und 18 neue Großlinden an der Allee zwischen Verwaltung und Kassenhaus gesetzt. "Das sind Arbeiten, die wir nur in den Wintermonaten durchführen können", erzählt Berthold Holzhöfer, der seit sechs Jahren im Schlosspark arbeitet und bestens mit dem siebeneinhalb Kilometer langen Wegenetz vertraut ist. Immer wieder müssen Bäume aus den alten Parkbeständen aus Sicherheitsgründen gefällt werden. "Sehr alte Bäume werden oft irgendwann von innen hohl und damit zu einer Gefahr, weil sie an Stabilität einbüßen", erzählt Schloss-Sprecherin Anja Spanjer. Der Stiftung Schloss Dyck obliege die Verkehrssicherung des Parks - und in bestimmten Fällen müsse nach Absprache mit speziellen Gutachtern entsprechend gehandelt werden.

"Nach 250 bis 300 Jahren haben viele Bäume ihre maximale Lebensdauer erreicht. Dann setzen ihnen oft auch Schädlinge zu", erklärt Berthold Holzhöfer, der sich mit seinem Team bemüht, das prägende Erscheinungsbild des Schlossparks zu erhalten. Dabei sprechen sich die Gärtner eng mit den Denkmalbehörden ab, denn der Park steht in weiten Teilen unter Schutz. Der älteste Baum im Park: eine 286 Jahre alte Blutbuche, die in der Nähe des Kelzenberger Bachs steht.

Interessant: Viele Menschen spenden Bäume für den Schlosspark - im vergangenen Jahr konnte Holzhöfer etwa 50 Spenden zählen. "Viele nehmen eine Hochzeit oder eine andere Feierlichkeit zum Anlass, sich ein Denkmal zu setzen", berichtet der 52-Jährige, der durch die Nässe der vergangenen Wochen davon ausgeht, dass der Park mit Beginn des Frühjahrs "explodieren" wird. Dann könnte bis in den Herbst hinein jeden Tag das Rasenmähen auf dem Plan stehen. Und: Entlang des Plattenwegs von Kassenhaus zum Torbogen sollen die 17 Gärtner auch dieses Jahr wieder bis zu 15 verschiedene Blumengattungen pflanzen.

Bei aller Arbeit gibt es für Berthold Holzhöfer aber auch die Momente, in denen er den Schlosspark einfach nur genießt. "Am besten im Sommer, ganz früh morgens, wenn noch niemand da ist", erzählt der Aldenhovener, der diese Gelegenheiten nutzt, um mit einem Golfcaddy durchs Grün zu fahren und die Natur zu genießen.

(cka)
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