Jüchen Wallrath setzt auf Dorfsieg

Jüchen · Seinen Titel als Erstplatzierter bei drei Dorfwettbewerben will Wallrath beim Besuch der Kreis-Jury am 29. Juni verteidigen und beweisen, dass Wallrath auch eine Zukunft hat.

 Mit besonderen Schildern auch am Ortsausgang setzt das Dorf Wallrath Signale für seine Besucher.

Mit besonderen Schildern auch am Ortsausgang setzt das Dorf Wallrath Signale für seine Besucher.

Foto: Gundhild Tillmanns

Früher nannte sich der Wettbewerb "Unser Dorf soll schöne werden": Schön und ländlich- idyllisch ist Wallrath aber längst. Und nach der Devise "schöner geht immer" wird auch noch weiter "Dorfkosmetik" betrieben. Aber dass Wallrath kein aussterbendes Dorf ist, sondern auch eine Zukunft hat, das wollen Bernd Mockel und seine Mitstreiter aus der Dorfgemeinschaft und vom Geselligkeitsverein möglichst auch preiswürdig unter Beweis stellen. Am 29. Juni erwartet Wallrath die Kreis-Jury für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Dabei gilt es für Wallrath, drei erste Wettbewerbsplätze aus den Jahren 2002, 2011 und 2014 zu verteidigen. In den Jahren 2005 und 2008 kam Wallrath auf den zweiten Platz.

Extrem gut vorbereitet sind die Wallrather auf den etwa zweistündigen Besuch der Kommission, die ein detailliert ausgearbeitetes Dorfporträt auch mit interessanten Infrastruktur- und Wirtschaftsdaten an die Hand bekommen wird. Natürlich gibt es auch einen Rundgang, dem sich die Wallrather gegen 9.30 Uhr nach dem Empfang und der Begrüßung der Jury durch Bürgermeister Harald Zillikens anschließen können. Wallraths optische "Schokoladenseiten" sollen dann bei einem Spaziergang von der Parkstraße bis zum Kelzenberger Bach, über den Weg nach Steinforth bis Hufeisenbank, über Grasweg zum Zollbrett, Stessener Weg, Brücken Straße und bis zum Dorfplatz präsentiert werden.

Wallrath hat aktuell 211 Einwohner in 70 Häusern. Es gebe so gut wie keinen Durchgangsverkehr. Abends und an den Wochenenden seien aber zahlreiche Wanderer und Radfahrer in Wallrath und durch die Aue des Kelzenbeger Baches und das Dycker Land unterwegs, informiert die Dorfgemeinschaft die Jury über die touristischen Reize der Ortschaft.

Doch das kleine Wallrath bietet auch Arbeitsplätze vor Ort, 65 an der Zahl, also 30 Prozent, gemessen an der Einwohnerzahl, wie Mockel auflistet. Zu den Arbeitgebern im Dorf gehören landwirtschaftliche Betriebe, Handwerker, Mediziner, aber auch ein Künstler, eine IT-Beratung oder ein Architekt. Die größten Arbeitgeber sind in Wallrath eine Intensivpflege mit 16 und eine Krankengymnastik-Praxis mit zwölf Beschäftigten.

Natürlich wird die Jury auch über die Zukunftsprojekte von Dorfgemeinschaft und Geselligkeitsverein Wallrath informiert. So soll unter anderem das Spielhaus zu einer Versammlungsstätte ausgebaut werden. Und die Wallrather streben eine weitere Verkehrsberuhigung an den Ortsteingängen von Steinforth und Rath an, um die Wohnqualität noch weiter zu verbessern. An den Straßenrändern sollen Wildblumen ausgesät werden. Und Dorfchronist Bernd Mockel plant nach seiner Wallrather Schulchronik eine weitere Veröffentlichung. Er hat akribisch Dokumente aus Alt-Wallrath zusammengetragen, um die Geschichte des Ortes bis in die Zeiten der Besiedelung durch die Römer, Germanen und Franken zurückzuverfolgen.

Seit 2008 hat die Dorfgemeinschaft sukzessive ihren Ort aufgewertet, zuletzt neue Geräte für den Kinderspielplatz angeschafft und den Dorfplatz neu beleuchtet. Ganz wichtig für die Gewerbetreibenden in Wallrath ist auch das schnelle Internet: Seit 2016 ist Wallrath am Breitbandnetz. Die Straßen und die Beleuchtung wurden zwischen 2008 und 2011 komplett erneuert. Auch mit besonderen Wegweisern sowie mit liebevoll gestalteten Ortsein- und Ausgangschildern setzt Wallrath Signale.

(NGZ)
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