Jüchen Verwaltung plant Zukunft der Schulen

Jüchen · Bis Ende des Jahres soll ein neuer Schulentwicklungsplan vorliegen. Auf Basis der Geburten wird die Nachfrage nach Grund- und weiterführenden Schulen ermittelt. Jüchen ist eine Ausnahme im Kreis: Nur hier steigt die Zahl der Kinder.

Im Rathaus wird die künftige Schullandschaft geplant. Bernd Krahwinkel vom Schulamt arbeitet an einer Neuauflage des Schulentwicklungsplanes, die bis Ende 2015 fertig sein soll. "Zuletzt haben wir uns im Zusammenhang mit der Einrichtung der Sekundarschule im Jahr 2011 mit dem Thema beschäftigt", erklärt Rathaus-Sprecher Norbert Wolf auf Anfrage.

Warum der Schulentwicklungsplan wichtig ist: Er stellt eine Prognose dar, wie viele Klassen an Grund- und weiterführenden Schulen in Jüchen zustande kommen werden. Grundlage dafür sind die aktuellen Geburtenzahlen. Allerdings: "Neubaugebiete wurden bisher nicht berücksichtigt", erläutert Krahwinkel. Und gerade diese sind in Jüchen interessant: Denn die Gemeinde stellt im Rhein-Kreis Neuss eine Ausnahme dar, da nur dort die Zahl der Kinder wächst. Erkennbar ist dies etwa bei der Nachfrage an Kindergarten-Plätzen. Diese ist derart gestiegen, dass Einrichtungen in Jüchen und Hochneukirch um zusätzliche Gruppen erweitert werden mussten. Doch Familien wohnen nicht nur in neuen Häusern, weiß Toni Berheide vom Kreisjugendamt: Sie ziehen auch in bereits erbaute Objekte. "Dies macht die Prognose schwierig", sagt der Mitarbeiter des Kreisjugendamtes.

Dass die Zahl der Schüler ebenfalls wächst, kann Bernd Krahwinkel bestätigen: Durch die Neubaugebiete - etwa im Auenfeld - "gab es höhere Anmeldezahlen als prognostiziert. Das Positive daran war und ist, dass die Dreizügigkeit in allen drei Grundschulen bisher gewährleistet werden konnte." Für das Schuljahr 2015/16 entsprechen die 189 Anmeldungen der Erstklässler den Erwartungen im Rathaus: 64 Kinder werden an der Grundschule Jüchen, 62 an der Verbundschule Hochneukirch-Otzenrath und 60 an der Lindenschule mit den Standorten Bedburdyck und Gierath lernen.

Doch bei den Verbundschulen gibt es eine unterschiedlich starke Nachfrage. Während die Lindenschule in Gierath zweizügig geführt wird, lagen zunächst auch mehr Anmeldungen für den einzügigen Standort vor. Ähnlich sah es für den einzügigen Standort in Otzenrath aus. Doch die Zügigkeit einer Grundschule lässt sich, wie Bürgermeister Harald Zillikens erläutert, nicht willkürlich festlegen. Die Gründung dieser Verbundschule sei insbesondere auch erfolgt, um den Standort Otzenrath dauerhaft zu erhalten. Eine jährliche Änderung der Zügigkeit sei daher nicht umsetzbar. Zudem sei die Zahl der Neugeborenen in Hochneukirch gestiegen, während sie in Otzenrath, Spenrath und Holz gesunken sei.

Bei den weiterführenden Schulen wird interessant, wie sich die Abwanderungstendenzen entwickeln. Für das kommende Schuljahr entschied sich ein Fünftel der Jüchener Eltern gegen den Schulbesuch eines Kindes in der Gemeinde. In Jüchen kann nach der vierten Klasse entweder das Gymnasium oder die Sekundarschule mit den Standorten Hochneukirch und Jüchen besucht werden. Für die Sekundarschule hatte deren Leiter Georg Broens mit "mehr als 82 Viertklässlern" gerechnet.

(NGZ)
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