Jüchen Studenten befragen 1500 Unternehmen

Jüchen · Wie zufrieden sind Jüchener Firmen mit dem Standort Jüchen und vor allem mit der Arbeit der Wirtschaftsförderung im Rathaus - diesen Fragen gehen jetzt sieben Studenten mit einer Unternehmensbefragung auf den Grund.

 Für ihre Firmen-Befragung werden die Studenten, hier mit Wirtschaftsförderin Annika Schmitz, eine ganze Reihe von Unternehmen selbst aufsuchen, insgesamt 1500 Unternehmen erhalten nun den Fragebogen.

Für ihre Firmen-Befragung werden die Studenten, hier mit Wirtschaftsförderin Annika Schmitz, eine ganze Reihe von Unternehmen selbst aufsuchen, insgesamt 1500 Unternehmen erhalten nun den Fragebogen.

Foto: L. Berns

1500 Unternehmen in Jüchen erhalten jetzt Post von der Gemeinde. Sieben Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung starten eine Befragung der Firmen. Unter anderem sollen die Betriebe Auskunft geben, wie zufrieden sie mit der Wirtschaftsförderung sind - und wo sie Verbesserungswünsche haben. Anhand der Antworten erarbeiten die Fachhochschul-Studenten ein Wirtschaftsförderungskonzept mit Handlungsempfehlungen.

Von dem Projekt, für das der Gemeinde keine Kosten entstehen, profitieren beide Seiten. "Unser Wirtschaftsförderungskonzept stammt von 2005 und soll aktualisiert werden", erzählt Wirtschaftsförderin Annika Schmitz (27), die sich wertvolle Informationen erhofft: "Wir stehen ständig in Kontakt mit Unternehmen, aber auf einer so breiten Basis erhalten wir natürlich nur selten Resonanz."

Und für die Studenten, die für das Projekt im Rathaus angefragt haben, bildet das Vorhaben "eine gute Möglichkeit, das im Studium theoretisch Erlernte in der Praxis anzuwenden", erklärt Andreas Behncke. Der 35-Jährige arbeitet bei der Stadt Köln. Ortskenntnis ist bei den Studenten - Ziel des Bachelor-Studiengangs ist der gehobene Dienst - reichlich vorhanden. Nadine Mausolf (24), die der "Recherche- und Analysegruppe" angehört, arbeitet bei der Gemeinde, Michael Baues (26) und zwei weitere Studenten beim Rhein-Kreis Neuss.

Während die einen eine Standortanalyse erstellen, haben die anderen den siebenseitigen Fragebogen ausgearbeitet. Nach Unternehmensschwerpunkt und Mitarbeiterzahl wird ebenso gefragt wie danach, ob Firmen Schwierigkeiten haben, Auszubildende zu bekommen. Auch etliche Standortfaktoren - von der Verkehrsanbindung bis zum Kita- und Schulangebot für die Mitarbeiter-Familien - sollen bewertet werden. Einen großen Teil des Fragenkataloges nimmt die Wirtschaftsförderung ein. Bei einer Befragung für das Konzept von 2005 hatten 37 Prozent der befragten Betriebe Defizite bei der Wirtschaftsförderung gesehen. Die Gemeinde reagierte und richtete laut Schmitz eine eigene Stelle für die wichtige Aufgabe ein. "Wir verstehen uns als zentrale Anlaufstelle und als Lotse für Unternehmen im Rathaus", erläutert Annika Schmitz. Ob das klappt und wie Firmen die übrigen Leistungen der Wirtschaftsförderung bewerten, soll nun ermittelt werden - ebenso, "welche neuen Wünsche Unternehmen haben", so Schmitz. Auch zur Erreichbarkeit der Wirtschaftsförderung, Kompetenz, Beantwortungsdauer, zu den Infoveranstaltungen - die Gemeinde hat die "Jüchener Unternehmertreffen" zu Wirtschaftsthemen ins Leben gerufen - und vielem mehr können sich die Betriebe äußern.

Der Grundsatz "Zeit ist Geld" soll auch bei der Befragung gelten: Etwa zehn Minuten, so Schmitz, dauere die Beantwortung. Der Fragebogen soll bis Mitte Mai zurückgeschickt werden, er wird auch auf der Gemeinde-Homepage (www.juechen.de) zu finden sein. Die Studenten wollen nicht nur auf die Rücksendung möglichst vieler Bögen warten - sie werden im Rahmen der Aktion eine Reihe von Betrieben selbst aufsuchen.

(NGZ)
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