Jüchen So sollen die neuen Dorfplätze aussehen

Jüchen · Ein Soester Architekturbüro stellt auch in Bürgerversammlungen die Entwürfe für Hackhausen und Hochneukirch vor.

 So könnte der Dorfplatz in Hackhausen aussehen: mit Grüninseln und einheitlicher Pflasterung.

So könnte der Dorfplatz in Hackhausen aussehen: mit Grüninseln und einheitlicher Pflasterung.

Foto: b.s.l.

Was ist das wichtigste an einem Dorf? Der zentrale Platz, wo sich die Bürger treffen, wo Kirmes oder Schützenfest, natürlich auch der Wochenmarkt stattfinden. Besonders schön oder geeignet sind die Dorf- und Ortsteilplätze in Hackhausen und Hochneukirch für diese Nutzungen aber schon lange nicht mehr. Deshalb hatte der Rat der Gemeinde Jüchen beschlossen, den Soester Landschaftsarchitekten Klaus Schulze mit der Planung der neuen Dorfmitte Hackhausen und eines neu gestalteten Adenauerplatzes in Hochneukirch zu beauftragen. Seine Entwürfe stellte der Architekt am Donnerstagabend im Planungsausschuss vor. Zwei weitere Präsentationen, zu denen jeweils die Bürger aus Hackhausen und Hochneukirch eingeladen werden, ihre Meinung zu sagen, Fragen und Einwände zu äußern, wird es am 17. März geben.

Für die Dorfmitte von Hackhausen schlägt Schulze vor, den Platz zunächst einmal regelrecht aufzuräumen. Litfasssäule, Wertstoffcontainer und keine klar definierten Grünflächen ließen den Platz kaum als Ortszentrum erkennen. Man fahre daran vorbei, weil man den Platz bislang nicht als Zentrum erkenne, beklagt der Architekt.

 So stellt sich Landschaftsarchitekt Klaus Schulze aus Soest den neugestalteten Adenauerplatz in Hochneukirch vor.

So stellt sich Landschaftsarchitekt Klaus Schulze aus Soest den neugestalteten Adenauerplatz in Hochneukirch vor.

Foto: b.s.l.

Sein Vorschlag: Die Straßenbreite könne zugunsten eines größeren Platzes reduziert werden. Tempo 30 (Spielstraße) solle dort angeordnet werden. Die Wertstoffcontainer sollen hinter Hecken verschwinden, der Mai- oder Weihnachtsbaum besser sichtbar werden durch eine einheitliche kontrastierende helle Pflasterung des Platzes. Grüninseln mit pflegeleichten Staudengräsern sollen mit Sitzgelegenheiten umrandet werden, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Die Bäume und das Kreuz könnten abends und nachts dezent von unten beleuchtet werden, schlägt Schulze vor. Außerdem sollen die bisherigen fünf Stellplätze vom Platz weg verlagert werden, meint der Architekt, der auch zu einer späteren Neugestaltung der Bushaltestelle rät.

In Hochneukirch müsse der Adenauerplatz, ähnlich wie der Dorfplatz in Hackhausen, zunächst als Ortsmitte deutlicher definiert werden, sagte der Architekt im Fachausschuss. Es bestehe bisher keine richtige Verbindung zwischen dem Adenauer- und dem Schützenplatz, und der Grüngürtel stelle eine Zäsur zwischen dem Platz und den umliegenden Geschäften dar. "Man fragt sich, wo bin ich jetzt eigentlich?", schilderte Schulze seine Eindrücke. Viele Elemente führten dort ein Eigenleben, dabei habe der Platz durchaus Potenziale. Es fehle ihm aber an klarer Struktur und Aufenthaltsqualität.

Wie sieht die Neuplanung aus? Die Geschäfte sollen besser in die Platzsituation einbezogen werden, indem der Grüngürtel entzerrt und strukturiert wird. Insgesamt soll der Platz mehr geöffnet und die Elemente sollen sortiert werden. Auch der Adenauerplatz soll gepflastert werden. Auch dort sollen, ebenso wie in Hackhausen, Grüninseln um die Bäume herum mit Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Der Architekt schlägt Betonbänke mit Sitzauflagen aus Holz vor.

Eine Veränderung bei den Parkplätzen regt der Planer ebenfalls an. Durch eine geänderte Verkehrsführung und eine Schrägstellung zur Fahrbahn hin könnten sogar 23 statt der bisherigen 20 Stellplätze angelegt werden. Die Straßenbreite würde der Ingenieur auch am Adenauerplatz verringern und ebenfalls eine Tempo 30-Zone einrichten. Er schlägt auch für Hochneukirch vor, die Bushaltestelle über kurz oder lang zu erneuern. Sie müsse barrierefrei ausgebaut werden, sagte er.

Während in Hackhausen keine Spielgeräte eingeplant sind, möchte Schulze entsprechende Spielpunkte mit Fallschutz einplanen. Den Maibaum will er weiter nach vorne in Richtung Straße rücken. Genug Platz soll übrigens auch für Kirmes und Wochenmarkt bleiben, antwortete er auf besorgte Fragen aus dem Planungsausschuss. Der neue Adenauerplatz werde sogar größer, verdeutlichte der Landschaftsarchitekt.

(NGZ)
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