Jüchen Sebastianer richten die alte Schule her

Jüchen · Aldenhovens Sebastianer machen sich für den einzigen Treffpunkt in ihrem Ort stark: Die Schützen investieren mehr als 10 000 Euro und Muskelkraft in die Begegnungsstätte. Das Gebäude ist das Herz des Ortes, viele Vereine nutzen es.

 Hinter der Alten Schule haben die Sebastianer kräftig angepackt und investiert: in eine neue Theke, Schiebetüren, eine Schießanlage und einen frischen Anstrich. archivfoto: L. berns

Hinter der Alten Schule haben die Sebastianer kräftig angepackt und investiert: in eine neue Theke, Schiebetüren, eine Schießanlage und einen frischen Anstrich. archivfoto: L. berns

Foto: den gelben Mauern

Wenn die Senioren am morgigen Mittwoch zur Kaffeetafel in der Alten Schule Platz nehmen, finden sie das Gebäude im neuen Glanz vor. In diesem Jahr haben die Sebastianer bereits rund 10 000 Euro in die beliebte Begegnungsstätte investiert. "Wir haben die Theke überarbeitet, neue Schiebentüren installieren und die Wände streichen lassen, den Schießstand modernisiert und eine weitere Vitrine aufgebaut", erläutert Hans-Georg Görgemanns, der Geschäftsführer der Sebastianer. Zudem wurde an der Elektrik gearbeitet. Worauf Detlef Schippschak, Chef der 200 Mitglieder starken Bruderschaft, stolz ist. "In den Bereichen, in denen wir konnten, haben wir auch selbst Hand angelegt", sagt der 55-Jährige.

Die Gemeindeverwaltung Jüchen hat ihre Bürgerhäuser und Hallen - etwa in Garzweiler, Bedburdyck, Priesterath und Aldenhoven - an Sport- und Schützenvereine oder in private Hände abgegeben. Der Hintergrund: Sie wollte damit Personal- und Sachkosten sparen. Allerdings sollten die Gebäude auch als kulturelle und soziale Zentren in den einzelnen Gemeindeteilen erhalten bleiben. Der Vorteil für die Vereine: Sie können die Gebäude selbst nutzen oder über Vermietungen Einnahmen erzielen.

In Aldenhoven ist ein solcher Treffpunkt unverzichtbar - zumal es in dem kleinen Ort keine Alternativen gibt. Eine Gaststätte oder einen größeren Versammlungsraum gibt es nicht. Deshalb ist die Alte Schule längst zu einem zentralen Punkt im Ort geworden - und bei fast keinem Fest im Jahr mehr wegzudenken. "Die Schule ist das Herz des gesamten Dorfes", sind sich Görgemanns und Schippschak einig. Dort finde die vollständige Arbeit der örtlichen Vereine statt.

Vor mehr als zehn Jahren haben die örtlichen Sebastianer das Gebäude von der Gemeinde übernommen. Seitdem nutzen sie es für die eigenen Veranstaltungen im Jahreskalender: etwa zum Schützenfest, oft auch als Residenz für das Königspaar, aber auch zu regelmäßigen Veranstaltungen wie der Genrealversammlung, dem monatlichen Dämmerschoppen, dem Kaffeetrinken für Senioren oder dem jährlichen Dreikönigstreffen aller Regenten aus dem Dycker Ländchen. Für die Aldenhovener Sebastianer heißt das im Alltag: Sie fühlen sich für das Objekt verantwortlich, übernehmen dessen Reinigung und regelmäßige Wartung, fungieren als Hausmeister und auch Vermieter für Privatleute.

Ob Martinskomitee, Kinderchor, Gesangverein oder Turngruppe: Zahlreiche Vereine aus Aldenhoven nutzen die Räume hinter den hellgelben Mauern. Ein Erfolg, auf den die Sebastianus-Bruderschaft stolz ist. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. "Wir haben das Gebäude in einem sehr guten Zustand übernommen", betont Hans-Georg Görgemanns. Und genau den wolle man nicht nur erhalten, sondern auch weiterhin verbessern. So wurde jetzt etwa mit einer Granitarbeitsplatte und modernen Schiebetüren auch etwas für den Werterhalt der früheren Schule getan.

(NGZ)
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