Jüchen Schulverbund feiert seine doppelte Stärke

Jüchen · Das erste gemeinsame Fest der Verbundschule Hochneukirch-Otzenrath gibt Anlass für eine Bilanz. Schulleiterin Irmgard Burg ist mit der Entwicklung zufrieden, wünscht sich aber eine weitere Lehrkraft.

 Irmgard Burg, die Leiterin der Verbundschule Hochneukirch-Otzenrath, lädt zum ersten gemeinsamen Schulfest ein.

Irmgard Burg, die Leiterin der Verbundschule Hochneukirch-Otzenrath, lädt zum ersten gemeinsamen Schulfest ein.

Foto: L. Berns

Im Verbund fühlen sich die Grundschulen Hochneukirch und Otzenrath nicht nur stark: "Wir sind mit 300 Schülern auch die größte Grundschule in der Gemeinde Jüchen", sagt Leiterin Irmgard Burg. Und da die Kinder fürs nächste Schuljahr bereits angemeldet seien, stünden auch die Zahlen für den Sommer bereits weitgehend fest: "Wir sind stabil, bekommen aber vielleicht noch weitere Flüchtlingskinder hinzu", meint Burg.

Zum ersten Mal lädt der Grundschulverbund nun zu einem gemeinsamen Schulfest ein. Zusammengelegt wurden die Schulen zwar bereits im Jahr 2013. Da aber beide Standorte nur alle vier Jahre groß feierten, wollten sie den Rhythmus beibehalten. Der Verbund habe sich seither bewährt, und deshalb beschreibe das Motto des Festes "Gemeinsam sind wir stark - zusammen geht es besser" die Situation haargenau.

Insgesamt 17 Lehrerinnen und zwei Sonderpädagoginnen betreuen die 300 Kinder. Darunter sind laut Leiterin aktuell 15 Kinder mit Behinderungen und durchschnittlich zehn bis 15 Flüchtlingskinder. "Personell stoßen wir an unsere Grenzen. Zum neuen Schuljahr haben wir über das Schulamt der Gemeinde Bedarf auf eine zusätzliche Lehrerstelle bei der Bezirksregierung angemeldet. Wir hoffen sehr, dass wir Verstärkung bekommen!", sagt die Schulleiterin.

Verstärkung gibt es auch durch zwei sogenannte Schulbegleiter, die zwei der 15 Kinder mit Behinderungen täglich im Unterricht betreuen. Bis auf Kinder mit geistigen Entwicklungsstörungen sei aktuell eine große Bandbreite vertreten: "Wir sind ja schließlich auch Schwerpunktschule für Inklusion. Unsere Kinder haben Körper-, Lern-, Seh-Behinderungen", zählt Burg auf. Manche hätten auch Defizite bei der sozialen Entwicklung und beim Sprechen. Die Sonderpädagoginnen leisteten aber gute Arbeit mit einer vollen Stelle für die insgesamt acht Klassen am Hauptstandort in Hochneukirch und mit der halben Stelle für die vier Klassen in Otzenrath.

Gut funktioniere auch die Integration der Flüchtlingskinder in den unterschiedlichen Klassen, betont Burg. Das liege auch an Ehrenamtlern, die, ebenso wie die Lehrer, den Flüchtlingskindern Deutschförderunterricht erteilten, hebt sie hervor.

Ein Grundschulverbund ist generell nicht nur dazu da, den Bestand kleiner Schulen, die selbstständig nicht mehr bestehen könnten, zu sichern. Dazu müssen sich die Lehrer aber auch an allen Standorten im Krankheitsfall vertreten. "Das ist bisher noch nicht nötig gewesen, wir bekämen es aber natürlich hin", sagt Burg und nennt einen weiteren Vorteil des Schulverbundes: "Mehr Leute haben auch mehr kreative Ideen", freut sich Irmgard Burg über agile Lehrer und eine an beiden Standorten aktive Elternschaft.

(NGZ)
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