Jüchen Runder Tisch ergänzt Netzwerk für Frauen

Jüchen · Die Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Jüchen wollen ihren Wirkungskreis vergrößern und Angebote für Frauen bekannt machen.

Seit 2013 sind Silke Rafaneli und Ursula Schmitz bei der Gemeinde Jüchen Ansprechpartnerinnen für alles, was die Gleichstellung von Frauen und Männern betrifft. Ihre Arbeit trägt bereits Früchte: Sie beraten Mitarbeiter der Verwaltung etwa in Sachen "Rückkehr in den Beruf nach der Elternzeit" und sorgen dafür, dass in den Arbeitsbereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, bevorzugt Frauen neu eingestellt werden - sofern sie die fachliche Eignung haben. Gleichwohl wissen sie, dass es ein langer Weg ist, bis Frauen auch in Spitzenpositionen gleichermaßen vertreten sind wie Männer. Die beiden wollen auch deshalb ihren Wirkungskreis vergrößern. Mit einem Runden Tisch holen sie jetzt Jüchener Vereine und Organisationen mit ins Boot, die spezielle Angebote für Frauen haben. "Wir wollen das Netzwerk, das in der Gemeinde besteht, ergänzen", sagen die Gleichstellungsbeauftragten unisono.

Die Auftakt-Veranstaltung des Runden Tischs für Frauen, die jetzt im Rathaus stattfand, war bereits ein voller Erfolg: Zahlreiche Mitglieder örtlicher Organisationen und Vereine, darunter die katholische Frauengemeinschaft Gierath, die evangelische Frauenhilfe Jüchen, der türkisch-deutsche Freundeskreis Hochneukirch sowie des Deutschen Roten Kreuzes waren vertreten. Darauf wollen Rafaneli und Schmitz nun mit weiteren Projekten aufbauen.

Ein Beispiel: Anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen planen sie für den 24. November eine Aktion auf dem Rewe-Parkplatz in Jüchen, bei der sie gezielt auf den Tag aufmerksam und über den neuen Runden Tisch informieren wollen. "Wir haben unter anderem einen Flyer geplant, auf dem wir einen Überblick über besondere Angebote für Frauen in der Gemeinde Jüchen geben wollen", erzählt Ursula Schmitz, die ebenso wie ihre Kollegin Silke Rafaneli Ansprechpartnerin für Fragen der Bürger zum Thema Gleichstellung sein will. Sie beraten, informieren - und haben ein offenes Ohr. Auch außerhalb der Gemeindeverwaltung.

Fünf Stunden pro Woche kümmern sich Rafaneli, die eigentlich im Standesamt beschäftigt ist, und Schmitz, die im Sozialamt arbeitet, als Gleichstellungsbeauftragte um die Belange der Menschen, die beispielsweise nach der Eltern- oder Pflegezeit wieder in ihren ursprünglichen Beruf zurückkehren wollen, allerdings Fortbildungen besuchen müssen. So haben die Mitarbeiterinnen der Verwaltung etwa Angelika König von der Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach für einen öffentlichen Vortrag gewinnen können, der sich an Berufs-Wiedereinsteiger richtet. Angesetzt ist der Vortrag, in dem sie Tipps zum Wiedereinstieg, zu Bewerbungen, zu flexiblen Arbeitszeitmodellen sowie zum regionalen Stellenmarkt geben will, für Mittwoch, 22. November, 18 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses.

Die konkreten Veranstaltungen - geplant ist darüber hinaus etwa ein Kinoabend für Frauen - stellen Bausteine auf dem Weg zu dem Ziel dar, das die Gleichstellungsbeauftragten langfristig verfolgen: ein paritätisches Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der Berufswelt, auch über die Gemeindeverwaltung hinaus.

(cka)
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