Jüchen Reformen greifen - Heimatverein gerettet

Jüchen · Der "alte" Vizepräsident und der General treten freiwillig zugunsten Jüngerer zurück. Der Verein ist aus der Krise geführt, schreibt wieder schwarze Zahlen und vermeldet zudem einen Mitgliederzuwachs.

 Der Schützenbaum wurde im März vorigen Jahres aufgestellt.

Der Schützenbaum wurde im März vorigen Jahres aufgestellt.

Foto: Georg Salzburg (Archiv)

Dem Heimatverein Hochneukirch gelingt das, was die meisten Vereine nicht schaffen: Er verjüngt sich. So wird Vizepräsident Gerd Bandemer am Sonntag bei der Jahreshauptversammlung freiwillig zugunsten eines Jüngeren sein Amt niederlegen. Der 67-Jährige übergibt an den bisherigen Geschäftsführer Detlef Holz, der 40 Jahre jung ist. Den freiwilligen Rückzug tritt auch General Jürgen Weber an, im gleichen Alter wie Bandemer. Jürgen Streit, ebenfalls um die 40, soll zu seinem Nachfolger ernannt werden. Mit dem Generationswechsel ist für Bandemer auch "die Mission erfüllt", sagt er und blickt auf krisengeschüttelte Jahre im Heimatverein Hochneukirch zurück.

2009 hatte Gerd Bandemer seinen umstrittenen Vorgänger Frank Coumans als Präsident abgelöst. Der damals erst 22-jährige Benedikt Obst wurde Vizepräsident. Vor fünf Jahren tauschten sie die Ämter. Der mittlerweile 27-jährige Präsident sei fest im Sattel und habe gemeinsam mit ihm dazu beigetragen, den Heimatverein Hochneukirch wieder aufzubauen, betont Bandemer. Deshalb werde Obst auch Präsident bleiben. Bandemer und Obst waren angetreten, den Verein wieder aus den roten Zahlen zu holen. Bandemer wollte möglichst viele der Mitglieder, die den Verein enttäuscht verlassen hatten, wiederzurückgewinnen: "Beides ist gelungen", freut er sich. Deshalb könne er sich jetzt auch beruhigt zurückziehen: "Der General und ich sind aber gebeten worden, weiter beratend dem Vorstand zur Verfügung zu stehen. Das werden wir gerne tun", kündigt Bandemer an. Schließlich habe man seit 2009 zwangsläufig im Krisenmanagement des Heimatvereins große Erfahrungen gesammelt. So könne er den Verein mit schwarzen Zahlen und einem Mitgliederzuwachs in jüngere Hände legen: "Wir haben trotz der Ausgaben zu unserem 125-jährigen Bestehen im vergangenen Jahr einen guten Kassenstand", sagt Bandemer (die Zahlen sollen am Sonntag offengelegt werden).

Und man habe das Vereinsschiff wieder auf Kurs gebracht. Nach einer Austrittswelle habe sich der Mitgliederstand von 360 wieder auf 400 eingependelt: "Dabei muss man aber die Familienangehörigen mitzählen. Dann kommen wir bei einer Bevölkerung von 5000 Hochneukirchern auf 1500 bis 1800 Mitglieder und Sympathisanten des Heimatvereins", rechnet Bandemer vor. Schließlich verstehe sich der Heimatverein Hochneukirch keineswegs nur als Schützenverein. "Wir tun ganz viel für alle Bürger in Hochneukirch, denn wir fühlen uns hier am Rande der Grube in der absoluten Diaspora von Jüchen", sagt der aus Garzweiler stammende Bandemer, der aber seit mehr als 40 Jahren in Hochneukirch lebt.

Für dieses Jahr hat der Heimatverein für die gesamte Bürgerschaft in Hochneukirch wieder ein Sommerfest geplant, das am 2. Juli stattfinden soll. Das Oktoberfest ist auf den 2. September terminiert. In der Adventszeit gibt es wieder einen Kaffeenachmittag für alle Senioren in Hochneukirch und eine Adventverlosung für alle Altersgruppen. Natürlich ist auch ein fünf Tage großes Schützenfest vom 13. bis 17. Mai in Vorbereitung. Den Neujahrsempfang gibt es am 14. Februar.

(NGZ)
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