Jüchen Projekt "Klangbrücke" fördert Kinder spielerisch

Jüchen · Wenn Brigitte Verboket-Klothenin das Stessener Montessori-Kinderhaus besucht, dann freuen sich 23 Kinder auf die Musiklehrerin der Kreisjugendmusikschule. Mit ihr machen sie Musik auf selbst gefertigten Instrumenten. Und das richtig laut.

 Kräftig pusten: Mit der selbst gebastelten machen Kinder beim Projekt "Klangbrücke" im Montessori-Kinderhaus Stessen Musik. Foto: G. Salzburg

Kräftig pusten: Mit der selbst gebastelten machen Kinder beim Projekt "Klangbrücke" im Montessori-Kinderhaus Stessen Musik. Foto: G. Salzburg

Foto: Trompeten

"Ich will nichts anderes sein als ein Trompetenschwein", singt Verboket-Klothenin, gibt ein Zeichen und voller Begeisterung pusten die Kleinen in ihre aus Trichtern und Schlauch gefertigten Trompeten.

Neben dem Kinderhaus nimmt eine Gruppe aus der Kindertagesstätte Garzweiler am Förderprojekt "Klangbrücke" teil; es gehört zum Bundesförderprogramm "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung". Rund 15 000 Euro erhält die Stessener Einrichtung für zwei 45-Minuten-Einheiten pro Woche; 7500 Euro sind es in Garzweiler. Ruth Braun-Sauerwein, Leiterin der Musikschule des Rhein-Kreises Neuss, betont Nachhaltigkeit als positiven Effekt. Deshalb wollen sich beide Kitas um eine Anschlussförderung bemühen, wenn das Projekt im Dezember 2015 endet.

Gisela Jansen, Leiterin des Montessori-Kinderhauses, war zunächst skeptisch, ob 45 Minuten Konzentration die Kinder nicht überfordern würde, zumal die Gruppen inklusiv arbeiten. Für Behinderte sei es schwieriger, sich auf einen neuen Raum, auf neue Bezugspersonen einzustellen. Inzwischen ist Jansen begeistert: "Auch behinderte Kinder spielen wie selbstverständlich mit." - "Das Projekt passt zur Inklusion", sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der sich gut gelaunt mit den Kleinen im Kreis drehte. Ute Bauer, die die Kita Garzweiler leitet, schätzt insbesondere die Sprachförderung, die spielerisch durch die "Klangbrücke" erreicht wird: "Das bringt für Kinder mit Migrationshintergrund sehr viel."

Bürgermeister Harald Zillikens zeigte sich beeindruckt vom gelungenen Zusammenspiel der Kinder. Er hält eine frühe musikalische Förderung für sinnvoll und wies auf den Erfolg des Projekts "Singpause" hin. Dies wurde mit einem Konzert von 75 Grundschülern beendet.

(busch-)
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