Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Köln Polizei verhindert Fan-Randale in Jüchen

Jüchen · Offenbar hatten rivalisierende Fans von Borussia Mönchengladbach und dem FC Köln geplant, dass es in Jüchen-Hochneukirch zu einer Auseinandersetzung kommen sollte. Polizisten aus Kreis, Land und Bund konnten das verhindern.

 Im Stadion zeigten Gladbach-Anhänger ein Spruchband, dass auf die verhinderte Auseinandersetzung mit den Köln-Fans in Hochneukirch anspielte.

Im Stadion zeigten Gladbach-Anhänger ein Spruchband, dass auf die verhinderte Auseinandersetzung mit den Köln-Fans in Hochneukirch anspielte.

Foto: Staniek (2)/Gruhn

Am Samstag kam es im Rahmen des Lokalderbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln zu einem Großeinsatz von Polizeibeamten im Jüchener Stadtteil Hochneukirch. Die Polizei hatte im Vorfeld des Fußballspiels erfahren, dass dort offenbar eine Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Anhängern der Vereine stattfinden sollte.

Laut jetzigem Kenntnisstand der Polizei hielten sich die Fans des 1. FC Köln in einer Gaststätte auf. Währenddessen reisten mehrere Anhänger der Borussia mit Autos an, vermummten sich im Zentrum von Hochneukirch und zogen in Richtung des Aufenthaltsorts der Köln-Fans.

 Polizisten eilten zu ihren Fahrzeugen, um nach Hochneukirch zu fahren.

Polizisten eilten zu ihren Fahrzeugen, um nach Hochneukirch zu fahren.

Foto: Staniek Dieter

Die Polizei war mit Einsatzkräften des Rhein-Kreises Neuss, der Bereitschaftspolizei NRW und der Bundespolizei vor Ort. Unter anderem waren die Polizisten offenbar aus Grevenbroich herbeigerufen worden, wo sie zuvor mit einem größeren Aufgebot am Bahnhof im Einsatz waren. Auch aus Rheydt wurden Kräfte angefordert. Dort erreichte gegen 13.30 Uhr der Sonderzug aus Köln den Hauptbahnhof. Während die Fans friedlich in die Shuttlebusse Richtung Stadion umstiegen, erreichte die Mönchengladbacher Polizei ein Funkspruch aus Hochneukirch: Dort entwickele sich eine "Lage an einem Drittort", wie Gladbachs Polizeisprecher Wolfgang Röthgens sagt. Beamte der Einsatzhundertschaft von Landes- und Bundespolizei sprangen in die Mannschaftswagen und brausten in Richtung Hochneukirch.

 Mehrere Polizeiautos standen vor dem Grevenbroicher Bahnhof.

Mehrere Polizeiautos standen vor dem Grevenbroicher Bahnhof.

Foto: Staniek Dieter

Beim Auftauchen des Polizeiaufgebotes flüchteten die Gladbach-Fans in ihren Autos. Anschließend wurden die Anhänger des 1. FC Köln durch die Polizei zum Bahnhof begleitet. Dort traten sie ihre Heimreise nach Köln an.

Später im Stadion entrollen die Mönchengladbacher Ultras kurz nach dem Anstoß ein Spruchband in der Nordkurve und spielen auf den Vorfall an: "Hochneukirch - warme Kneipe, kalte Füße!", war dort zu lesen.

Die Polizei des Rhein-Kreises wollte auf Nachfrage unserer Redaktion keine Angaben zur Anzahl der beteiligten Fans oder Einsatzkräfte machen. Zum Vorfall seien polizeiliche Ermittlungen aufgenommen worden. In den kommenden Tagen, so erklärte ein Polizist, würden sich szenekundige Beamten aus Köln und Mönchengladbach weiter mit dem Vorfall befassen.

Insgesamt, so heißt es in einer Meldung der Bundespolizei zum Derby-Einsatz, hätten sich die beiden Fangruppierungen kooperativ verhalten, die Polizei habe nur selten einschreiten müssen. Knapp 2000 Gästefans und circa 6200 Heimfans hätten den Spielort mit Bahn und Shuttlebus erreicht. Bis auf einen Dosenwurf, bei dem niemand verletzt wurde, und eine Sachbeschädigung in einem Zug sei die Anreisephase friedlich verlaufen. Auf der Heimreise hätten Köln-Fans in Köln-Ehrenfeld Pyrotechnik gezündet. Während des Einsatzes sei ein stark alkoholisierter Fan (21) in Gewahrsam genommen worden.

(NGZ)
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