Jüchen Neujahrsfeier mit den Tamilen

Jüchen · Am höchsten Fest der Hindus konnten auch deutsche Bürger teilnehmen-

Offen war der Hindutempel in Hochneukirch für alle Bürger, die am höchsten Fest der Tamilen im Jahreslauf, ihrem am Samstag zelebrierten Neujahrsritus, teilhaben wollten. Die Tamilische Gemeinde hatte ausdrücklich auch alle deutschen Bürger aus Hochneukirch und dem Umland eingeladen, wobei die praktizierenden Hindus allerdings bei der Frühzeremonie noch unter sich blieben.

Dabei wurden Ganesha, der Hauptgott des Tempels im ehemaligen Supermarkt an der Hochstraße, sowie die vier dort ebenfalls in Schreinen "wohnenden" Gottheiten feierlich durch den Tempel getragen. Die Zeremonien, die bis in den Abend andauerten, wurden vom Hauptpriester Sivasri Balapasskara Kurukkal aus Sri Lanka übernommen. Ihm assistierte der 26-jährige Annojan Vageswaron Sarma. Er gehört schon zu der dritten Generation der Tamilen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Er wurde in Deutschland geboren und arbeitet bei IBM. Sarma ist ein Beispiel dafür, wie sich die Tamilen einerseits in die deutsche Gesellschaft integrieren, auf der anderen Seite aber ihre Tradition und Religion pflegen.

Die Priester und die Gläubigen kamen natürlich in ihrer farbenprächtigen Tracht in den Tempel. Die Gläubigen bekamen alle einen Punkt aus Sandelholzfarbe auf die Stirnen getupft, während sich die Priester für die Zeremonien zusätzlich mit grauen Farbstreifen bemalten. Die Paste dafür wird aus der Asche aus Kuhmist gewonnen, denn die Kuh ist bekanntlich das heilige Tier der Hindus.

Varadan Pathmanathan, der Vorsitzende des Tamilenvereins, machte auch auf die vielen Tiegel aufmerksam, die zum Neujahrsfest im Tempel standen. Darin befand sich intensiv duftendes Räucherwerk, dem eine besonders heilsame Wirkung zugeschrieben wird.

Nach dem Neujahrsfest wird sich der Hindutempel in Hochneukirch erneut zum zehntägigen Jahresfest Ende Mai bis Anfang Juni der Bevölkerung öffnen. Und am letzten Festtag gibt es dann auch eine farbenfrohe Prozession mit Gesang und Trommelklang durch den Ort.

(barni)
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