Jüchen Neues Friedhofskonzept soll Kosten senken

Jüchen · Die Gemeinde beauftragt Fachplaner, ihre Friedhöfe zu untersuchen. Für das Konzept werden etwa neue Bestattungsformen geprüft.

 An der Gierather Friedhofsmauer laufen Erneuerungsarbeiten, in den kommenden Jahren könnte auf den Friedhöfen aber viel mehr geschehen.

An der Gierather Friedhofsmauer laufen Erneuerungsarbeiten, in den kommenden Jahren könnte auf den Friedhöfen aber viel mehr geschehen.

Foto: NGZ-Foto. L. berns

Einen Teil der Mauer am Gierather Friedhof lässt die Gemeinde Jüchen jetzt erneuern - für rund 20 000 Euro. Das alte Bauwerk hatte sich zum Bürgersteig abgesenkt, es bestand Handlungsbedarf. Den sieht die Gemeinde aber auch für ihre sechs Friedhöfe insgesamt - in deutlich größerem Umfang. Im Rathaus wird zurzeit die Ausschreibung für ein Friedhofskonzept erarbeitet. Der Auftrag soll Anfang September an ein Fachplaner-Büro vergeben werden, erste Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen. Das Ziel: Kostenanstiege für die Friedhofsanlagen möglichst gering halten und neue, nachfragegerechte Bestattungsformen anbieten.

"Eine halbe Million Euro kosten die sechs Friedhofsanlagen im Jahr, jedes Jahr steigen die Ausgaben um einige Prozent", erklärt Technischer Dezernent Oswald Duda. Drei Viertel der Kosten zahlen die Jüchener über die Friedhofsgebühren. Zum Jahresanfang wurden diese um etwa fünf bis zehn Prozent angehoben.

Auswirkungen auf die Kosten hat der anhaltende Trend zur Urnenbestattung, nur noch für jede dritte Beerdigung wählen Angehörige die Beerdigung des Toten im Sarg. "Die Urnenbestattung ist preiswerter, aber die Kosten für die Friedhofsinfrastruktur bleiben konstant", erläutert Duda. Außerdem werden wegen der geringen Zahl an Erdbestattungen weniger Flächen auf den Friedhöfen benötigt. Einige Areale wurden bereits aus der Friedhofsnutzung herausgenommen.

Weitere Trends: Die Trauerhallen werden immer weniger genutzt, und die Grabnutzungsrechte werden immer seltener nach 30 Jahren verlängert. Die Gemeinde reagierte bereits vor einigen Jahren, setzte etwa eine Friedhofs-Kommission ein. "Im vergangenen Jahr hatte ein Grünpflege-Architekt den Garzweiler Friedhof untersucht", so Duda. Auf Vorschlag des Gutachters wird bis Ende des Jahres die große Garz-weiler Trauerhalle zum Kolumbarium mit Urnenwänden umgestaltet. Großes Interesse besteht auch an den Urnenstelen, die mittlerweile auf allen Anlagen - mit Ausnahme von Kelzenberg - errichtet wurden.

Nun folgt der nächste Schritt. "Mit dem Friedhofskonzept sollen die fünf anderen Friedhöfe überprüft werden", erklärt Oswald Duda. Ausgelotet werden soll beispielsweise, wo welche neuen Bestattungsmöglichkeiten angeboten werden könnten. "Möglich wäre auf einem Areal ein Friedwald oder ein Memoriam-Garten, wie es ihn in Rommerskirchen-Nettesheim gibt", so Duda. Dabei gestaltet ein Gartenunternehmen einen Teil des Friedhofs ähnlich wie einen kleinen Park, Gräber und Umfeld bilden eine aufeinander abgestimmte Einheit. Vorschläge könnten die Fachplaner aber auch für eine ganz andere Nutzung nicht mehr benötigter Friedhofsflächen machen - etwa als Park zur Naherholung. An der Zahl der sechs kommunalen Friedhöfe will die Gemeinde laut Duda festhalten - unter anderem wegen der Größe des Gemeindegebietes.

Die Verwaltung rechnet mit etwa 10 000 bis 15 000 Euro Kosten für das Konzept, mit den Ergebnissen befasst sich dann die Kommission.

(NGZ)
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