Jüchen Neuer Diakon möchte Jugendtreff gründen

Jüchen · Rene Bamberg (28) aus dem Münsterland wird neuer evangelischer Jugendleiter. Er interessiert sich auch für die Notfallseelsorge.

 Rene Bamberg beginnt nächsten Donnerstag als neuer Jugendleiter der evangelischen Kirchengemeinde Jüchen.

Rene Bamberg beginnt nächsten Donnerstag als neuer Jugendleiter der evangelischen Kirchengemeinde Jüchen.

Foto: Lothar Berns

Gleich in mehrfacher Hinsicht fängt der neue Jugendleiter der evangelischen Kirchengemeinde jetzt ein neues Leben an: Der 28-jährige Rene Bamberg aus Nottuln im Münsterland muss sich nicht nur an seine neue Heimat gewöhnen - er steckt mit seiner Ehefrau Michaela noch im Umzug ins neue Domizil in Gubberath. Er wird aber auch beruflich noch mal ganz von vorne anfangen und lässt auch seine Ehrenämter in der Heimat zurück. "Ich freue mich auf die spannende neue Zeit, hier gibt es in der Jugendarbeit viel aufzubauen", sagt Bamberg.

Das Einzige, was der junge Mann vor seinem Start am Donnerstag nächster Woche weiß: "Ich bin mit Pfarrer Porkolab morgens früh zum Kaffeetrinken verabredet, und dann besprechen wir alles." Da Bamberg Diakon und auch Prädikant ist, darf er auch im Gottesdienst eingesetzt werden. Soviel weiß er bereits, dass er die Schul- und Jugendgottesdienste übernehmen wird. Sein Plan: "Ich würde gerne einen offenen oder teiloffenen Jugendtreff in Jüchen aufbauen." Dazu werde er auch ein Team von Ehrenamtlern suchen. "Und ich möchte die Konfirmanden an die Gemeinde binden. Wenn sie nach der Konfirmation wegbrechen, dann bekommt man sie als Erwachsene später nicht mehr zurückgeholt", weiß er.

Der naturverbundene Rene Bamberg würde auch gerne Ferienfreizeiten und Zeltlager für die Jüchener Jugend organisieren - allerdings nach Möglichkeit gemeinsam mit der katholischen Pfarrgemeinde, sagt er. Denn schon aus seiner Biografie heraus hat der 28-Jährige eine langjährige Erfahrung mit gelebter Ökumene. Seine Mutter war katholisch und wurde später evangelisch, wie sein Vater. In dem kleinen Nottuln, das ähnlich klein und ländlich wie Jüchen ist, gab es nur katholische Pfadfinder: Also wurde Bamberg sogar Vorsitzender der St. Martin-Pfadfinder in Nottuln und gleichzeitig Jugendbetreuer in der evangelischen Kirche. Bei einer Jugendfreizeit in der Schweiz lernte er seine Frau kennen, die jetzt übrigens eine Stelle als Erzieherin im katholischen Kindergarten in Bedburdyck angetreten hat und katholisch ist.

Nach dem Abitur begann Rene Bamberg zunächst ein Theologiestudium, um Pfarrer zu werden. Er merkte aber schnell, dass er eigentlich mehr und schneller in die Praxis zurückwollte und der Diakonberuf ihm wohl näher liegen werde. Sein Studium in Gemeindepädagogik und Sozialarbeit finanzierte er sich mit einer gemeinsamen Web-Designfirma, die er 2010 mit einem Schulkameraden gründete. "Die Firma lief immer nebenbei, und es gibt sie auch heute noch. Wir hatten vorher schon Webseiten für soziale Einrichtungen gemacht. Ich hatte die Kontakte, mein Freund die IT-Kenntnisse", erzählt Bamberg.

In seiner neuen Heimat würde der Jugendleiter auch gerne wieder als Notfallseelsorger tätig werden. Diese Tätigkeit hatte er längere Zeit im Münsterland übernommen. Und einen großen Wunsch verrät der neue Jugendleiter: "Ich hätte auch hier gerne wieder einen Garten, um mein eigenes Gemüse anzubauen."

(NGZ)
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