Jüchen Neue Schulleiterin will Flüchtlinge integrieren

Jüchen · Monika Thouet beginnt ihre Stelle als neue Leiterin des Gymnasiums mit einer Herausforderung: Sie muss 22 Flüchtlingskinder integrieren.

 Monika Thouet ist die neue Leiterin des Gymnasiums Jüchen. Sie beginnt ihren Dienst mit dem neuen Schuljahr nach den Sommerferien

Monika Thouet ist die neue Leiterin des Gymnasiums Jüchen. Sie beginnt ihren Dienst mit dem neuen Schuljahr nach den Sommerferien

Foto: Lothar Berns

Englisch und Französisch sind die Schwerpunktfächer der neuen Leiterin des Gymnasiums Jüchen: Monika Thouet aus Jülich. Die 50-Jährige möchte gerne einen Französisch-Leistungskurs einrichten und den Schulaustausch mit Frankreich ausbauen. Thouet könnte sich auch vorstellen, dem Gymnasium Jüchen als zertifizierter Europaschule ein ganz eigenes Profil zu geben. Dazu müssen aber Bedingungen erfüllt werden, beispielsweise die Teilnahme an Wettbewerben. Eine Herausforderung kommt auf die neue Leiterin auf jeden Fall zu: Das Gymnasium hat von der Bezirksregierung die Weisung erhalten, nach den Sommerferien die bisherige Integrationsklasse der Sekundarschule übernehmen zu müssen.

Das sind 22 Flüchtlingskinder, die schon ein Jahr lang Deutsch gelernt haben. Da die bisherige Sekundarschule/Realschule, die nach den Sommerferien zur Gesamtschule wird, auch die Inklusion als Schwerpunkt hat, "wandert" die Integrationsklasse ans benachbarte Gymnasium. "Ich war sehr überrascht, als ich in der Schulkonferenz erfahren habe, dass wir die Integrationsklasse bekommen", gab Thouet jetzt bei ihrer Vorstellung im Schulausschuss zu. "Wir nehmen die Herausforderung aber an", betonte sie. Im Gespräch mit unserer Redaktion fügte Thouet hinzu, sie habe sich mittlerweile an einem Gymnasium in Aachen informiert, wie eine Integrationsklasse funktionieren kann.

Und sie werde die Zeit bis zu ihrem Antritt in Jüchen nutzen, um noch weitere Informationen zu sammeln. Denkbar sei, die Flüchtlingskinder zunächst in ihrer Klasse richtig Deutsch lernen und sie dann sukzessive am Fachunterricht teilnehmen zu lassen. Der Sportunterricht biete sich als Einstieg an. Wenn die Kinder dann vorbereitet seien, allen Fächern in Deutsch dem Unterricht zu folgen, entscheide sich auch, für welche weiterführende Schule sie geeignet seien.

In Jüchen bedeutet das konkret: entweder am Gymnasium bleiben zu können oder in die benachbarte Gesamtschule zu wechseln, die neben den bisherigen Abschlüssen der weiterführenden Schulen auch ab 2018 eine Oberstufe bis zum Abitur anbieten wird. Die neue Leiterin des Gymnasiums betont: "Mir ist die Kommunikation und Kooperation mit der Gesamtschule sehr wichtig. Sie soll kein Konkurrenzunternehmen zum Gymnasium sein. Es geht uns beiden doch darum, mehr Schüler in Jüchen zu halten und sie nicht in andere Städte abwandern zu lassen."

Der pädagogische Grundsatz von Monika Thouet lautet: "Jeden Schüler da fördern, wo seine besonderen Potenziale liegen." Sie werde neben ihrer Absicht, die Fremdsprachen am Gymnasium noch mehr zu fördern, natürlich auch den musikalischen Schwerpunkt mit der Big Band beibehalten. Vorstellbar sei auch Sport als viertes Abiturfach und dafür natürlich zunächst einen Leistungskurs Sport einzuführen, sagte Thouet auf Nachfrage aus dem Schulausschuss. Zögerlich äußerte sie sich zum gebundenen Ganztagsunterricht. Es gebe in Jüchen noch viele Eltern, die ihre Kinder nachmittags selbst betreuen wollten.

(NGZ)
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