Jüchen Muskelkraft für 1000 Liter Apfelsaft am Tag

Jüchen · Am Saftmobil des BUND wurden auf dem Biohof Essers mehr als zwei Tonnen Obst verarbeitet.

 Barbara Hasselmann war eine der Helferinnen am Saftmobil.

Barbara Hasselmann war eine der Helferinnen am Saftmobil.

Foto: L. berns

Ein knackigfrischer, fein süßlicher Duft hüllt das Saftmobil des BUND ein, das an diesem Tag auf dem Biobauernhof Essers Station gemacht hat. Goldgelb läuft der pasteurisierte Fruchtsaft in einen der Fünf-Liter-Schläuche. Mit geübtem Griff streicht Ingeborg Arndt, Vorsitzende der Kreisgruppe des BUND, den Beutel aus und verschließt ihn, bevor er in einen grünen Karton gesetzt wird. Bis zum Abend wird sie diese Bewegungsabläufe gut 200 Mal gemacht haben. Dann sind mehr als 2000 Kilogramm frisch geerntete Äpfel zu 1000 Liter leckerem Saft verarbeitet.

Dabei hatte Ingeborg Arndt maximal die Hälfte an Obstmenge annehmen wollen. Die Nachfrage war so groß, dass der Safttermin vier Wochen im Voraus ausgebucht war. "Und dann brachten fast alle Anlieferer viel mehr als gemeldet", berichtet sie, "hoffentlich werden wir vor dem Dunkelwerden fertig." Denn am Ende des Tages möchte schließlich jeder Anlieferer sein Kontingent Saft zum Vorzugspreis mit nach Haus nehmen.

Ohne Äpfel, aus reinem Interesse ist Helmut Junior vorbeigekommen. "Auf Anregung meiner Tochter habe ich mal versucht, zu Hause Apfelsaft zu machen", erzählt er. Aufmerksam hört er den Erläuterungen von Ingeborg Arndt zu, die den Prozess erklärt: Drei Helferinnen waschen die Äpfel, sortieren schlechte Früchte aus und entfernen schadhafte Stellen. Dann wird das Obst geschreddert, der feine Brei in Rahmen gepackt, die mit Tüchern ausgelegt wurden, in sechs Etagen geschichtet und mit hydraulischer Hilfe gepresst. Der Saft muss anschließend für mindestens 30 Minuten auf 80 Grad Celsius erhitzt werden, bevor er abgefüllt wird. "Heute ist die Qualität tiptop, wir hatten schon mehr zu schnippeln", sagt Sabine Friedeler. Gloster, Ingrid Marie, Rheinischer Krummstiel und Ananas-Renette ergeben diesmal eine schmackhafte Mischung.

(NGZ)
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