Jüchen Mit 13 schon Feuerwehrmann des Jahres

Jüchen · Die Feuerwehr Jüchen geht besondere Wege in der Nachwuchsförderung und -rekrutierung. Zum ersten Mal sind jetzt gleich zwei Jugendfeuerwehrmänner des Jahres ausgezeichnet worden. Es könnten in Zukunft aber auch Mädchen sein.

 Die Jugendfeuerwehr Jüchen übt das Feuerlöschen bei einem Garagenbrand sogar mit Atemschutzmasken. So wird der Nachwuchs auf einen späteren Eintritt in die aktive Feuerwehr vorbereitet.

Die Jugendfeuerwehr Jüchen übt das Feuerlöschen bei einem Garagenbrand sogar mit Atemschutzmasken. So wird der Nachwuchs auf einen späteren Eintritt in die aktive Feuerwehr vorbereitet.

Foto: Georg Salzburg

Die Jugendfeuerwehr Jüchen geht neue Wege, die jungen Menschen zu motivieren und ihnen Anerkennung zu zollen: Zum ersten Mal wurde jetzt der Jugendfeuerwehrmann des Jahres geehrt - und das waren gleich zwei. Die besten Leistungen des Jahres 2015 haben Mika von Blumenthal (13 Jahre jung) und Jens Glaubitz (14) erbracht. Es soll künftig aber nicht nur Jugendfeuerwehrmänner des Jahres, sondern auch Jugendfeuerwehrfrauen des Jahres geben: "Es war nur Zufall, dass es diesmal zwei Jungen und keine Mädchen waren", sagt Julian Jungheim. Der 29-jährige Oberbrandmeister ist als Gemeindejugendfeuerwehrwacht maßgeblich für die Nachwuchsrekrutierung zuständig.

Zur Prämierung der Jugendfeuerwehrleute des Jahres wurde zunächst ein Punktesystem eingeführt. Pluspunkte gibt es seit Anfang 2015 nun für die Anwesenheit beim Dienst, für erfolgreiche Leistungsbewertungen. Minuspunkte werden verteilt bei unentschuldigtem Fehlen, nicht angemessenem Verhalten und Ähnlichem mehr. Mika von Blumenthal hat 745 Punkte, Jens Glaubitz 695 Punkte erzielt. Belohnt wurden beide mit Kinoboxen.

Die Nachwuchsrekrutierung läuft gut, wie Jungheim betont: "Wir können jedes Jahr fünf Mitglieder der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst bringen. Das wird uns auch diesmal wieder gelingen, und es wird mit der 18-jährigen Christina Lingen auch mal wieder eine Frau dabei sein", kündigt Jungheim an. So seien mittlerweile zehn Frauen unter den aktiven Feuerwehrleuten. "Die sind zwar bei etwa 160 bis 170 Mitgliedern noch unterrepräsentiert, aber so langsam kommen auch die Mädchen zu uns", beobachtet der Jugendbetreuer.

Bei der Werbung des Nachwuchses spielte übrigens Facebook eine große Rolle, erstaunlicherweise aber auch das gute, alte Plakat. "Wir hatten vor zwei Jahren eine größere Plakataktion in Jüchen und wollen die jetzt wiederholen. Damals sind an einem Tag gleich sechs neue Jugendliche zu uns gekommen", berichtet Jungheim. Übrigens blieben fast alle, die von der Jugendwehr in die aktive Wehr wechselten, auch bei der Stange. "Im ersten Jahr haben wir kaum Abbrecher, und wenn, dann erst nach zwei oder drei Jahren. Bei fast allen sind das dann aber berufliche Gründe. Manche ziehen auch weg aus Jüchen und können deshalb nicht bei der Feuerwehr bleiben", berichtet Jungheim.

Die Übungen der Jugendfeuerwehr finden dienstags von 18 bis 20 Uhr statt. Bei den wöchentlichen Übungsdiensten wechseln sich die beiden Altersgruppen ab, so dass jede Gruppe in der Regel alle zwei Wochen einen Dienst hat. In der Nachwuchsarbeit sei es neben den Übungen und Leistungsprüfungen auch sehr wichtig, Freizeitaktivitäten anzubieten, betont der Jugendfeuerwehrwacht. So stehen in diesem Jahr Besuche in einem Fernsehstudio und in einer Kletterhalle sowie des Flughafens in Düsseldorf auf dem Programm.

(NGZ)
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