Jüchen Ministerin von Schloss Dyck begeistert

Jüchen · CDU-Bundestagsabgeordneter Ansgar Heveling hatte Kulturministerin Monika Grütters eingeladen. Sie zeigte sich begeistert von Schloss Dyck und Park und überzeugte sich davon, was aus den Fördermitteln ihres Amtes geworden ist.

Gut gelaunt und mit frisch geröteten Wangen nach ihrem einstündigen Rundgang durch den Park von Schloss Dyck eröffnete Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, am Donnerstagabend einen Vortragsabend für geladene Gäste im neuen Schloss-Hotel. Ihre Begeisterung über Park und Schloss war ihr anzumerken. Eingeladen hatte CDU-Bundestagsabgeordneter Ansgar Heveling die Ministerin und damit auch seine Bundestagskollegin aus dem Kulturausschuss. Denn Schloss Dyck hat aus dem Kulturetat des Landes aktuell eine Zuwendung von 69.500 Euro erhalten, die in das Europäische Gartennetzwerk "Awarding Heritage" fließen. Schloss und Park habe der Bund in den vergangenen Jahren insgesamt mit einer Million Euro gefördert, erinnerte die Ministerin bei ihrem Besuch.

Den Schloss-und Parkbesuch, für den die Ministerin eigens aus Berlin angereist war, begleitete Stiftungsvorsitzender und Landschaftsarchitekt Jens Spanjer, der der interessierten Ministerin auch "jedes Blümchen einzeln" erklären konnte. Mit dabei war auch der Jüchener Bürgermeister Harald Zillikens, der mehr als einmal anerkennend zu hören bekam, mit welch wertvollem Kleinod die Gemeinde mit der Schlossanlage und dem Park auch für sich werben könne. Überhaupt ging es bei der Besichtigung und beim anschließenden Vortrag immer wieder um den Wert und den Preis von Kunst und Kultur.

Simeon Graf Wolff Metternich erinnerte an seine Mutter, die mit ihrer Familie noch auf dem Schloss gelebt hatte, bevor es in eine Stiftung überführt wurde: "Meine Mutter hat sich immer gewünscht, das Historische zu erhalten und zugleich für Modernes und Neues offen zu sein. Das ist gelungen, wir schauen hier in die Zukunft", sagte der Graf auch mit Blick auf das kürzlich eröffnete Schlosshotel. Metternich hob aber auch die Öffnung und Ausrichtung der historischen Anlage in die (europäische) Kulturwelt hervor. So seien in dem von Schloss Dyck ausgehende Europäische Gartennetzwerk in 14 Ländern insgesamt 180 Gärten miteinander verbunden.

Heveling, der 50 Gäste aus der Kulturpolitik, vom Landschaftsverband, der Schlossstiftung und die CDU-Repräsentanten aus Jüchen und den Nachbarkommunen eingeladen hatte, wurde von der Ministerin gelobt: Bei der Vergabe der Kulturmittel aus dem Etat ihres Amtes erhielten zwangsläufig die Städte und Gemeinden, deren engagierte Abgeordnete "den Fuß in der Türe haben", auch die Zuwendungen für die von ihnen benannten Projekte. Damit sprach sie auch auf die jüngste Zuwendung für das Gartenprogramm von Schloss Dyck an.

Generell stehe Deutschland mit seiner Kulturförderung im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut da: "Kein Land auf der Welt tut so viel für die Kultur wie Deutschland, selbst Frankreich und England haben weniger als ein Prozent des Steueraufkommens in ihrem Kulturhaushalt." Allerdings verhehlte die Ministerin nicht, dass die Kommunen in Deutschland mit 44 Prozent ihres Steueraufkommens den Löwenanteil für Kunst und Kultur aufbringen. Deutschland sei das Land mit der höchsten Theaterdichte, den meisten Museen und Bibliotheken weltweit. Und auch bei den Neuerscheinungen auf dem Literatursektor sei Deutschland führend: "Es wird eigentlich nur von Island übertroffen, aber da wird es abends auch früher dunkel, und die Menschen haben nicht so viele Abwechslungsmöglichkeiten", scherzte Grütters.

Bei ihrer Auflistung regionaler Förderungen aus dem Etat des Kulturministeriums erwähnte sie auch das Neusser Quirinus-Münster mit einer Zuwendung von 500.000 Euro sowie die Städte Dormagen und Zons.

(NGZ)
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