Jüchen Lindenhof wird jetzt für Flüchtlinge umgebaut

Jüchen · Eine Variante zur Obstwiese in Bedurdyck wird für ein Flüchtlingshaus geprüft. In den umgebauten Lindenhof sollen 25 Flüchtlinge einziehen. Zur Flüchtlingsintegration in Jüchen sind fünf Fachkräfte im Einsatz.

 Der Eigentümer des ehemaligen Lindenhofes hat jetzt die Baugenehmigung erhalten. Es soll Wohnraum für 25 Flüchtlinge entstehen.

Der Eigentümer des ehemaligen Lindenhofes hat jetzt die Baugenehmigung erhalten. Es soll Wohnraum für 25 Flüchtlinge entstehen.

Foto: Lothar Berns

Neues gibt es in Sachen Flüchtlingsunterbringung im ehemaligen Lindenhof und auf der Obstwiese in Bedburdyck: Themen, die in dem Ortseil für reichlich Diskussionsstoff gesorgt hatten, wie Bürgermeister Harald Zillikens im Gemeinderat erinnerte. Der Inhaber der ehemaligen Gaststätte hat laut Zillikens mittlerweile die Baugenehmigung erhalten. Der werde jetzt, wie geplant, den Lindenhof so umbauen, dass dort 25 Flüchtlinge untergebracht werden können. "Nach der Fertigstellung werden wir den Mietvertrag mit dem Eigentümer abschließen", kündigte der Bürgermeister an.

Die Obstwiese gegenüber der kleinen Siedlung Lindenhof II sieht die Gemeinde vor, um dort möglicherweise ein Haus für einige Flüchtlingsfamilien zu bauen. Auf Anregung von protestierenden Nachbarn habe die Gemeinde auch die vorgeschlagene Variante südlich des Ackers in das Lärmschutzgutachten einbeziehen lassen, sagte Zillikens: "Der erste Entwurf liegt vor, wir werden die Variante aktiv verfolgen", sicherte Zillikens zu.

Die Gemeinde Jüchen hat mittlerweile fünf Fachkräfte angestellt oder unter Vertrag, die sich ausschließlich um die Integration von Flüchtlingen kümmern. Dazu gehören Mitarbeiter aus dem Sozialamt ebenso wie zwei Sozialarbeiterinnen der Caritas, die sich die Gemeinde sozusagen "ausgeliehen" hat. Diese Kräfte waren bereits in der Landesnotunterkunft an der Odenkirchener Straße im Einsatz, die Ende April aufgelöst worden ist, und kennen sich daher bestens in der Flüchtlingsbegleitung aus.

Auch einen Hausmeister für die gemeindeeigenen Flüchtlingswohnstätten hat Jüchen mittlerweile. Es handelt sich nach Angaben von Bürgermeister Harald Zillikens um einen aus dem Irak stammenden Mitbürger, der deshalb auch wegen seiner Sprachkenntnisse für diese Aufgabe prädestiniert ist. "Er soll in den Unterkünften für Sauberkeit und Ordnung sorgen", sagte der Bürgermeister. Dieser Hausmeister wird auch in dem neuen Flüchtlingshaus eingesetzt, das die Gemeinde aktuell an der Jülicher Straße bauen lässt. Das Haus soll maximal 120 Plätze haben, kann aber später auch in Wohnungen umgewandelt werden. Über das Betreuungskonzept der Gemeinde und ihr eigenes sollen die Sozialarbeiter nach der Sommerpause im Sozialausschuss berichten.

Aktuell sind 416 Flüchtlinge auf die Gemeinde Jüchen verteilt, ein sehr großer Anteil nach wie vor auf Hochneukirch. Es habe zwar seit einiger Zeit keine Neuzuweisungen gegeben, die können sich laut Zillikens aber bald wieder einstellen. Denn das Land NRW schließe seine Unterkünfte nach Möglichkeit und verteile die Flüchtlinge jetzt auf Städte und Gemeinden, die weniger als 90 Prozent der Aufnahmequote erreicht hätten. Jüchen hatte bekanntlich durch die freiwillige Übernahme einiger Flüchtlinge aus der aufgegebenen Landesunterkunft seine Quote für drei Monate erfüllt, kann also ab August wieder mit Zuweisungen rechnen.

(NGZ)
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