Jüchen Kunstrasen nach Vandalismus repariert

Jüchen · Nach der Beseitigung der Vandalismusschäden und der Ergreifung der Täter wird der Kunstrasenplatz in Jüchen wieder geöffnet. Die Entscheidung über den vom SV 09 Otzenrath beantragten eigenen Kunstrasenplatz steht noch bevor.

 Der Sportplatz an der Stadionstraße ist nach der Reparatur des Kunstrasens, der durch Vandalismus beschädigt war, wieder freigegeben worden.

Der Sportplatz an der Stadionstraße ist nach der Reparatur des Kunstrasens, der durch Vandalismus beschädigt war, wieder freigegeben worden.

Foto: LBer

Der Kunstrasenplatz an der Stadionstraße ist jetzt wieder für den Sportbetrieb freigegeben. Längere Zeit hatte die Gemeinde den Platz sperren müssen, weil erhebliche Schäden durch Vandalismus auch eine gewisse Unfallgefahr mit sich brachten. Zunächst unbekannte Täter hatten größere Teile des Kunstrasens herausgetrennt. Nachdem die Gemeinde eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt und bei der Polizei Anzeige erstattet hatte, konnten zwei jugendliche Täter gestellt werden.

Ein 13- und ein 14-jähriger Jüchener haben zugegeben, für die Vandalismusschäden verantwortlich zu sein. Sie, beziehungsweise ihre Eltern, haften nun für den Schaden von 3000 Euro, die die Reparatur des Kunstrasens gekostet hat: Darüber wurde der Sportausschuss in jüngster Sitzung informiert.

Dass Kunstrasenplätze sind in Pflege, Reparatur und vor allem in ihrer Erstanlage kostspielig sind, ist in Jüchen hinlänglich bekannt. Deshalb tun sich Verwaltung und Politik auch noch schwer mit ihrer Entscheidung über den Antrag des SV 09 Otzenrath. Der möchte anstelle seines "in die Jahre gekommenen Rasenplatzes" einen eigenen Kunstrasenplatz im Ortsteil Otzenrath.

Für die bisherigen Kunstrasenplätze, die es bereits in den Siedlungsschwerpunkten Jüchen, Bedburdyck-Gierath und Hochneukirch gibt, hat die Gemeinde jeweils 800.000 bis 900.000 Euro, abzüglich der Vereinsanteile von jeweils 70.000 Euro, aufgebracht. Aktuell steht noch das Ergebnis von zwei Prüfaufträgen aus, die der Sportausschuss nach einer außergewöhnlich turbulenten Sitzung im Juni vergangenen Jahres erteilt hatte: Geprüft werden derzeit noch die Kosten für eine Umwandlung des Rasens - und einen Kunstrasenplatz in Otzenrath und ob der vorhandene Unterbau weitergenutzt oder erneuert werden müsste. Und als Alternative werden die Kosten geprüft, die für einen zentralen Kunstrasenplatz an der Peter-Busch-Straße in Hochneukirch entstehen würden. Die Verwaltung hat vorgeschlagen, den dortigen Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umzubauen, der dann von allen Ballspielvereinen in Hochneukirch gemeinsam genutzt werden könnte.

Herbert Brockerhoff, der Vorsitzende des SV Otzenrath, vertritt aber die Auffassung, selbst die bereits mit dem VFB Hochneukirch vereinbarte Trainingszeiten auf dessen Kunstrasenplatz reichten für die 14 Mannschaften des SV Otzenrath nicht aus. Der SV Otzenrather ist gegen eine Zentralisierung der Kunstrasenanlagen und sieht sogar eine Existenzgefährdung für seinen Verein, der für Otzenrath auch viele nichtsportliche Dorfveranstaltungen organisiere.

Ohne eigenen Kunstrasenplatz liefen ihm Mitglieder weg, hat der Vorsitzende im Sportausschuss argumentiert. Um sich ein genaues Bild über die Situation vor Ort zu machen, hat die neue Sportamtsleiterion Carola Schellhorn jüngst auch die Jahreshauptversammlung des SV 09 Otzenrath besucht. In der jüngsten Sportauschusssitzung kündigte sie Gespräche der Verwaltung mit dem Verein an. In der nächsten Fachausschusssitzung, die erst auf den 21. September terminiert ist, sollen die Ergebnisse der Prüfaufträge zu den Kunstrasenplätzen entscheidungsreif für die Kommunalpolitiker vorliegen.

(NGZ)
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