Jüchen Kostenexplosion bei der Kanalsanierung

Jüchen · Statt ursprünglich 208.000 Euro soll die Kanalsanierung in Hochneukirch jetzt etwa 780.600 Euro kosten. Mit der Umgestaltung des Adenauerplatzes werden auch die Kanäle an der Hochstraße und unter den Gehwegen erneuert.

 Die Kanalisation unter dem Adenauerplatz und der angrenzenden Hochstraße (rechts) muss für rund 780.600 Euro saniert werden.

Die Kanalisation unter dem Adenauerplatz und der angrenzenden Hochstraße (rechts) muss für rund 780.600 Euro saniert werden.

Foto: Gundhild Tillmanns

Unter dem Schlagwort "Dorferneuerung" wird in Hochneukirch nicht nur in sichtbare Projekte wie den neuen Adenauerplatz und den Familienpark im alten Friedhof erheblich investiert. Ein großer Betrag wird unter der Erde "verbuddelt". Immerhin etwa 780.600 Euro muss die Gemeinde Jüchen in die Sanierung der Kanalisation unter dem Adenauerplatz sowie unter der Hochstraße investieren.

Dabei ist es seit der April-Sitzung des Betriebsausschusses zu einer "Kostenexplosion" gekommen. Damals hatte es noch geheißen, der Kanal lasse sich in Hochneukirch für 208.580 Euro sanieren. Nun heißt es seitens der Jüchener Gemeindeverwaltung, in der ursprünglichen Summe sei eine notwendige Schlauchlinersanierung mit 260.949 Euro nicht berücksichtigt worden, weil diese zunächst für einen späteren Zeitpunkt geplant gewesen sei.

Da nun aber durch die Neugestaltung des Platzes und der angrenzenden Straßen ohnehin die Oberflächen aufgebrochen und erneuert werden, soll praktischerweise auch die Kanalsanierung komplett mit abgewickelt werden. Nicht berücksichtigt war in der ursprünglichen Summe außerdem der notwendige Neubau von einigen Kanalhaltungen parallel zum Hauptkanal der Hochstraße.

Die exakt auf 780.608,96 Euro veranschlagten Kosten sind bereits mit dem Wirtschaftsplan 2017 genehmigt worden. Wenn nun im Frühjahr kommenden Jahres mit der Umgestaltung des Adenauer Platzes begonnen wird, soll auch möglichst parallel die Kanalisation saniert werden.

Die Voruntersuchungen sämtlicher Schächte, Haltungen und Anschlussleitungen in der Kanalisation sind Ende Januar bereits durch das Ingenieurbüro Goldmanns bewertet und in eine Sanierungskonzept eingearbeitet worden. Das hatte der Betriebsausschuss im April genehmigt.

Das Ingenieurbüro hat unter anderem festgestellt, dass der Hauptkanal undicht ist und deshalb alle Anschlussleitungen erneuert werden müssen. Außerdem seien etliche Haltungen an Betonrohren verrostet. Und es seien Risse und Wurzeleinwüchse an Kanalteilen festgestellt worden. Das Ingenieurbüro hat der Gemeindeverwaltung mitgeteilt, das durch das vorliegende Schadensbild eine Kanalsanierung in geschlossener Bauweise nicht möglich sei. Deshalb werde ein Austausch des gesamten Rohrwerkes erforderlich.

Bei den Untersuchungen sei darüber hinaus festgestellt worden, dass die Grundstücksanschlussleitungen nicht fachgerecht vorgenommen worden seien und deshalb auch erneuert werden müssten.

Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Adenauerplatzes wird auch der Gehweg an der Gemeindestraße Adenauerplatz, der von der Hochstraße bis zur Kreuzung Alte Römerstraße/Theodor-Heuss-Straße verläuft, für die Anwohner beitragspflichtig mit ausgebaut. Die Gemeindestraße Adenauerplatz wird nach ihrer Verkehrsbedeutung nicht mehr ausschließlich den Anliegern der angrenzenden Grundstücke, sondern ebenso dem Verkehr innerhalb der benachbarten, südlich gelegenen Straßen dienen.

Deshalb wird diese Straße künftig als Haupterschließungsstraße eingestuft und mit einem Anliegeranteil von 50 Prozent für die Verbesserung des Gehweges bis zu einer anrechenbaren Breite von 2,50 Meter abgerechnet. Dafür veranschlagt ist eine Summe von 30.920,79 Euro, also werden davon 15.460,39 Euro aufgeteilt auf die Grundstücksbesitzer.

(NGZ)
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