Jüchen Kinderkarnevalszüge: Zuschauer sparen nicht an Wurfmaterial

Jüchen · Ausnahmezustand herrschte gestern Mittag in Jüchen und Hochneukirch: Zusammengerechnet rund 1000 Narren feierten bei den Kinderkarnevalsumzügen durch beide Orte den Start ins Karnevals-Wochenende - und genossen den Kamellenregen der Zuschauer. Es ist gute Tradition in der Gemeinde, dass die Jecken bei ihren Umzügen den Spieß umdrehen und die Zuschauer vom Straßenrand aus mit Kamellen werfen.

Allerdings gab's diesmal aufgrund der eisigen Temperaturen nicht nur Süßigkeiten, sondern auch heißen Kaffee: in Hochneukirch zum Beispiel, am Friseursalon von Mehtap Kizilaslan, die dort kölsche Karnevalsklassiker liefen ließ und fleißig kleine Geschenkartikel in die bunte Menge der rund 600 Karnevalisten aus Kitas und Grundschule gab, die an ihrem Salon vorbeizogen. Neben der Friseurin und ihrem Team nahmen zahlreiche weitere Geschäftsleute am närrischen Treiben in Hochneukirch teil - und warfen Kamellen teils mit vollen Händen in die begeisterte Menge. Einer, der es pflegte, ebenfalls mit vollen Händen zu werfen, ist Kita-Leiter Jürgen Hansen, vor dessen Konfetti-Ladungen wirklich kaum ein Zuschauer sicher sein konnte. "Das Besondere an unserem Umzug ist, dass er so familiär ist", erzählte Hansen, der sich anlässlich des 25-jährigen Bestehens seiner Kita "Sausewind" in eine Braut-Robe warf und für gute Stimmung sorgte.

Für Begeisterung sorgten beim Umzug auch die Tanzgarde und das Prinzenpaar der Karnevalsgesellschaft "Nökercher Jecke": Leni Sporbeck und Collin Dedeus zogen voran und animierten die Zuschauer, mitzufeiern. "In Hochneukirch wird an den Kamellen nicht gespart", betonte Wilma Ellinger, die ein Auge auf die Garde hatte, die bereits an Altweiber das Jüchener Rathaus gestürmt hatte.

 Ganz schön bunt war's gestern Mittag beim Umzug der Kitas und der Grundschule durch Jüchen.

Ganz schön bunt war's gestern Mittag beim Umzug der Kitas und der Grundschule durch Jüchen.

Foto: Tinter Anja

Die Hochneukircher hatten sich jedenfalls mächtig ins Zeug gelegt und schöne Kostüme angezogen - ebenso wie die Jüchener: Kita- und Grundschulkinder zogen gemeinsam durch den Ort und freuten sich unter anderem über einen großen Kamellenregen des Rewe-Geschäftsmanns Michael Ermer, der mit seinem Team mehrere Kisten voller Süßigkeiten am Markt leerte. "Michael Ermer unterstützt uns da schon seit einigen Jahren. Dafür sind wir sehr dankbar", sagte Schulleiterin Katja Ridderbusch, die sich auch über das Sparkassen-Team freute, das ebenfalls viele Kinder mit Süßigkeiten glücklich machte. Ridderbusch selbst trug gestern eine der auffälligsten Verkleidungen: Sie ging als bunter Clown. Andere gingen als Mexikaner, Krümelmonster oder gar als wandelnde Waschmaschinen. Wegen der B 59-Baustelle zogen die Kinder nicht über die Stadion-, sondern über die Kölner Straße zurück zur Grundschule.

(cka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort