Karneval 2018 in Jüchen Jecke verwandeln drei Orte in Partymeilen

Jüchen · In Otzenrath, Spenrath und Garzweiler herrschte am Wochenende Ausnahmezustand: Knapp 600 Narren feierten im Straßenkarneval.

So schön war der Umzug in Otzenrath
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So schön war der Umzug in Otzenrath

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Foto: Woitschützke, Andreas

Die Otzenrather Jecken sind kreativ - nicht nur was Kostüme angeht: Sie können aus alten Rostlauben auch bunte Party-Mobile für ihre Karnevalsumzüge bauen. Gleich zwei Autos haben die Narren für diesen Zweck modifiziert. "Mit TÜV", heißt es immer wieder, "mit Brauchtums-TÜV", ergänzen die Narren mit einem Augenzwinkern.

Die bunt angemalten Wagen sind jedenfalls seit Jahren echte Hingucker beim Karnevalsumzug durch den Umsiedlungsort Otzenrath und haben sich auch diesmal wieder bewährt. Insgesamt nahmen 17 verschiedene Gruppen am Samstagnachmittag am närrischen Treiben teil. "Das sind mehr als 400 Teilnehmer", sagte Silke Schrey. Sie zählt zum Verein "Jugend en de Bütt", der den Karnevalszug in Otzenrath/Spenrath seit Jahren organisiert.

Der Verein feiert jetzt sein 33-jähriges Bestehen. "Das sind drei mal elf Jahre - unser Jubiläum", betonte Anne Trost, die ebenfalls zum Team zählt. Tatsächlich ist die Organisation des Umzugs durch den Ort fest in weiblicher Hand - und das Publikum sowohl im Zug als auch am Straßenrand ein im Vergleich zu den Umzügen in anderen Orten auffällig junges. "Wir müssen uns keine Sorgen um unseren Nachwuchs machen", erzählte Prinzessin Annkatrin Claßen, die 2018 gemeinsam mit Henrik Holter nicht nur als Karnevals-Prinzenpaar, sondern auch als Klompenkönigspaar im Mittelpunkt des Dorfgeschehens steht.

"Der Zug durch Otzenrath ist wie ein großes Familientreffen", sagte die Prinzessin. Mit dabei: vier Großwagen; einer von der Gruppe "Voll dabei" aus dem benachbarten Hackhausen, die sich eigentlich vorgenommen hatte, zum letzten Mal am Umzug durch Otzenrath teilzunehmen. "Insgeheim planen wir aber einen großen Neuanfang", sagte Karnevalist Peter Prahl, der mit seinen 30 Wagen-Kollegen für ordentlich Stimmung sorgte und gemeinsam mit den anderen Zugteilnehmern die Straßen von Otzenrath und Spenrath in eine große Partymeile verwandelte. Einen Beitrag dazu leisteten auch wandelnde Schoko-Bonbons und die Landjugend, die mit einer rollenden Après-Ski-Hütte aufwartete. Später feierten viele im ausverkauften Otzenrather Festzelt weiter.

Am Sonntagnachmittag ging das jecke Treiben in Garzweiler in die nächste Runde: Dort zogen prollig anmutende Herren mit Vokuhila-Frisur und türkis-lilafarbenden Trainingsanzügen aus den 80ern voran und feierten mit zahlreichen Zuschauern am Straßenrand. "Für nächstes Jahr planen wir einen größeren Wagen", kündigte Eric Schumacher an, der mit Kollegen der "Köhm-Schützen" und Freunden durch Garzweiler zog.

Das war der Karnevalsumzug 2018 in Garzweiler
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Das war der Karnevalsumzug 2018 in Garzweiler

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Foto: Georg Salzburg

Die "Schwarzen Husaren" und die Schützen des Zugs "Heimattreue" kamen mit einer rollenden Theke zum Umzug und versorgten die Jecken mit dem nötigen Treibstoff für unterwegs. "Insgesamt sind diesmal zehn Gruppen dabei", sagte Albert Schiffer. Der Vorsitzende des Garzweiler "Elferrats" schätzt die Zahl der Teilnehmer, die den Umzug aktiv mitgestalteten, auf rund 150. "Das Besondere am Karneval in Garzweiler ist, dass er so unkompliziert funktioniert", sagte er. Mitten im Geschehen: das Kinderprinzenpaar. Aaron Kusch und Finja Coenen animierten die närrische Menge von einem Anhänger aus zum Mitfeiern.

(cka)
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