Jüchen Kabarett in Jüchen soll teurer werden

Jüchen · Im vergangenen Jahr scheiterte die Verwaltung mit einer Preiserhöhung für das Kabarett. Jetzt sollen die Karten sogar zehn Prozent mehr kosten. Der Rat muss noch entscheiden, nachdem der Kulturausschuss ohne Diskussion zustimmte.

 Die Zuschauer sollen für Kabarett-Aufführungen ab dem kommenden Jahr zehn Prozent mehr bezahlen. Dies schlagen Verwaltung und Kulturausschuss dem Gemeinderat vor.

Die Zuschauer sollen für Kabarett-Aufführungen ab dem kommenden Jahr zehn Prozent mehr bezahlen. Dies schlagen Verwaltung und Kulturausschuss dem Gemeinderat vor.

Foto: A. Baum

Rund zehn Prozent mehr müssen die Besucher von Kabarettveranstaltungen im kommenden Jahr zahlen. Dies hat die Verwaltung dem Kulturausschuss vorgeschlagen. Der stimmte ohne Diskussion zu - nun muss noch der Gemeinderat am Donnerstag, 26. März, die Preiserhöhung abnicken. Begründet wird der Zuschlag mit "höheren Kosten", so Bernhard Krahwinkel, Leiter des Kulturamtes.

Im vergangenen Jahr hatte die Gemeindeverwaltung bereits einmal an der Preisschraube für das Kabarett drehen wollen. Doch damit war sie im Kulturausschuss - auch am massiven Widerstand der CDU - gescheitert. Damals hatte sie mit der Umsatzsteuer argumentiert, die durch Einführung der "Betriebe gewerblicher Art" zusätzlich anfallen würde; diese wollte sie auf die Besucher umlegen.

Doch nun sollen die Zuschauer sogar tiefer in die Tasche greifen, als bei der für 2014 angesetzten Erhöhung geplant war. Das komplette Abo soll für die ersten sechs Reihen um elf Euro teurer werden (dann 121 Euro), für die Sitzstufen um acht Euro (dann 88 Euro) und für alle übrigen Plätze um zehn Euro (dann 110 Euro). Zehn Prozent betragen die Zuschläge für Abos über je vier Veranstaltungen im Forum der Real- und Sekundarschule sowie in der Peter-Giesen-Halle.

Bisher konnte die Gemeinde Jüchen mit ihren vergleichsweise günstigen Preisen auch Besucher aus umliegenden größeren Städten für sich gewinnen. "Ich habe schon öfter mit Zuschauern gesprochen, die wegen des guten Preises nach Jüchen gekommen sind", beschreibt Wilfried Unrein, Vorsitzender des Kulturausschusses und selbst Abonnement, eigene Erfahrungen. Das sind Erfahrungen, die Bernhard Krahwinkel nur bestätigen kann.

Im Vergleich mit umliegenden Spielorten ist Jüchen zurzeit noch ein recht preiswertes Pflaster: Wer etwa Dieter Hallervorden in der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach live erleben wollte, zahlte mindestens 33,25 Euro - in der Peter-Giesen-Halle in Garzweiler war der prominente Kabarettist und Schauspieler bereits ab 18 Euro (für eine Einzelkarte) zu sehen. Oder Bernd Stelter: In Jüchen gibt es Tickets für dessen Programm "Wer heiratet, teilt die Sorgen, die er früher nicht hatte" in der Preiskategorie 18 bis 28 Euro. In der Krefelder "Kulturfabrik" zahlen Zuschauer mindestens 27,40 Euro dafür, im Kölner "Senftöpfchen" geht es bei 23,10 Euro los. Allerdings sind etwa in Köln - anders als in Jüchen - auch Ermäßigungen für Rentner oder für Studierende möglich.

Doch in Jüchen ist der stete Aufwärtstrend beim Verkauf inzwischen gebrochen. Auch dort sind Kabarett-Abos keine Selbstläufer mehr, wie ein Vergleich der Jahres-Verkäufe zeigt: Seit dem Jahr 2012 (damals 368 verkaufte Komplett-Abos) ging der Absatz 2013 und 2014 zurück, er pendelte sich in diesem Jahr bei 331 Abos ein.

Außerdem will die Verwaltung im laufenden und im folgenden Jahr neue Veranstaltungsreihen starten - etwa den eintrittsfreien "Jazz im Park", Ausstellungen in Haus Katz oder Konzerte im Forum der Real- und Sekundarschule.

(NGZ)
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