Jüchen Jüchener sollen mehr für Kitas zahlen

Jüchen · Kinderbetreuung wird in Jüchen ab dem 1. August teurer - nicht nur in der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS), sondern voraussichtlich auch in Kindertagesstätten und bei Tageseltern. Ein Grund dafür sind die höheren Aufwendungen.

 Jüchener Eltern, die ihre Kinder bei Tageseltern oder in der Kita betreuen lassen, müssen dafür ab 1. August voraussichtlich mehr bezahlen.

Jüchener Eltern, die ihre Kinder bei Tageseltern oder in der Kita betreuen lassen, müssen dafür ab 1. August voraussichtlich mehr bezahlen.

Foto: LBER

Jüchener Eltern müssen mehr für Betreuung zahlen: Die Beiträge für die Offene Ganztagsgrundschule (OGS) sollen steigen, so die Empfehlung des Schul- und Jugendausschusses an den Rat. Auch die Kinderbetreuung in Kitas oder bei Tageseltern wird teurer. Zuständig dafür sind - neben dem Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss - Kreisjugendhilfeausschuss und Kreistag. Das Fachgremium hat die Erhöhung dem Kreistag empfohlen, er wird in der kommenden Woche darüber entscheiden. "Wir sind allerdings weit von Grevenbroicher Verhältnissen entfernt", sagt Toni Berheide vom Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss. Er bezeichnete die Erhöhung der Kita-Beiträge als "moderat". Die Beiträge seien in den vergangenen sieben Jahren unverändert geblieben, aber "die Kosten sind rapide gestiegen".

Das Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss ist nicht nur für Jüchen, sondern auch für Korschenbroich und Rommerskirchen zuständig. In allen drei Kommunen sollen zum 1. August 2015 die Beitragssätze angehoben werden. Der Jüchener Gemeinderat wird in dieser Woche zudem über gestaffelte Beitragssätze ab 1. August für den Offenen Ganztag entscheiden. Der Gemeinde droht deswegen eine Klage.

Was sich für die Eltern ändert: Die niedrigste Stufe für die Jahresbruttoeinkommen wurde um 5000 Euro auf 20 0000 Euro erhöht; innerhalb dieser Spanne bleibt die Betreuung beitragsfrei. Statt bisher sieben Gehaltsstufen gibt es künftig acht; die höchste wurde aufgeteilt. Der Vergleich für ein zweijähriges Kind: Waren mit einem Jahresbruttoeinkommen von mehr als 72 000 Euro bisher 317 Euro pro Monat (25 Stunden Betreuung), 432 Euro (35 Stunden) oder 547 Euro (45 Stunden) zu zahlen, sinken die Kosten für Eltern mit einem Jahresbruttoeinkommen bis 74 000 Euro auf 264 Euro (25 Stunden Betreuung), 360 Euro (35 Stunden) und 456 Euro (45 Stunden). Für alle in der Gehaltsstufe bis 86 000 Euro Einkommen bleiben die Beiträge unverändert. Wer mehr als 86 000 Euro pro Jahr verdient, muss deutlich höhere Ausgaben leisten: 365 Euro (25 Stunden Betreuung), 497 Euro (35 Stunden) und 629 Euro (45 Stunden). Bürgermeister Harald Zillikens hatte gegen die Beitragsänderung keine Bedenken; er verwies auf die vorangegangenen Beratungen. Er sieht Jüchen nun im "unteren Mittelfeld", zudem war Zillikens zufrieden, dass die Geschwisterkind-Regelung berücksichtigt wird. Die Betreuung für Geschwisterkinder bleibt kostenfrei.

Generell ist Toni Berheide mit dem Jüchener Betreuungsangebot in Kitas, Familienzentren und bei Tagesmüttern zufrieden. Die Besonderheit in der Gemeinde Jüchen: Dort steigt die Zahl der Kinder. Für die Planer im Kreisjugendamt ist dies durchaus ein Problem, denn Familien ziehen nicht nur in Neubaugebiete: "Zunehmend wird auch der Bestand an alten Immobilien genutzt. Das macht die Prognose über den Betreuungsbedarf für uns schwieriger."

Engpässe könnten in den Jüchener Kitas durch die Umwandlung von Ü3- in U3-Plätze entstehen. Berheide ist aber überzeugt, dass diese durch "Überbelegungen oder Rückumwandlungen" ausgeglichen werden können.

(NGZ)
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