Jüchen "Jüchen braucht Schulangebote für alle Kinder"

Jüchen · Bei der "Mobilen Redaktion" diskutierten Eltern, Schüler, Lehrer und Politiker engagiert, aber fair über die künftige Schullandschaft.

 Bei der Redaktion" mit Daniela Buschkamp diskutierten Lehrerin Regina Kaumann (l.), die Mütter Susanne Schmitz und Christina Manke (Mitte), Politikerin Rosi Bruchmann (2.v.r.) und Alt-Bürgermeister Rudi Schmitz. NGZ-Foto: A. Tinter

Bei der Redaktion" mit Daniela Buschkamp diskutierten Lehrerin Regina Kaumann (l.), die Mütter Susanne Schmitz und Christina Manke (Mitte), Politikerin Rosi Bruchmann (2.v.r.) und Alt-Bürgermeister Rudi Schmitz. NGZ-Foto: A. Tinter

Foto: "Mobilen

Christina Mankes Sohn besucht das Gymnasium Jüchen, die Mutter ist mit der Schule "zufrieden". Dennoch hält sie eine Gesamtschule für die beste Lösung. Ein Problem: "Die Grundschüler wandern aus Jüchen ab." Ihr Wunsch: Innerhalb der Gemeinde sollten Kinder Abitur und andere Schulabschlüsse machen können.

Die "Mobile Redaktion" am Jüchener Schulzentrum griff das Thema "Jüchener Schulen im Umbruch" auf. Eltern, Lehrer, Schüler und Politiker nutzten die Zeit, um Argumente auszutauschen. Regina Kaumann, heute Lehrerin der Sekundarschule, zuvor der Hauptschule Hochneukirch, stellte fest: "Der Name Sekundarschule ist nicht attraktiv." Viele Eltern würden ihn nicht kennen, die Sekundarschüler würden oft fälschlich als Hauptschüler angesehen. "Wir hatten nur 62 Anmeldungen, obwohl wir hochwertige Arbeit leisten." Eine Gesamtschule könne eine Chance für Jüchen sein und Magnetwirkung besitzen. Warum ein funktionierendes System wie das Gymnasium ändern, fragten dagegen die Gymnasiasten Jannik Zintl und Florian Reksztat: "Man sollte die Sekundarschule aufwerten, Eltern besser informieren, etwa eine bessere Homepage gestalten."

Mutter Susanne Schmitz fragte: "Die Sekundarschule steht auf der Kippe. Was, wenn sie scheitert?" Margret Lindgens meinte: "Man sollte die tolle Schullandschaft in Jüchen erhalten. Viele Familien sind deswegen hierher gezogen." Für die Sekundarschul-Mütter Rosemarie Gulbins und Andrea van Gansewinkel wäre eine Koexistenz von Gesamtschule und Gymnasium perfekt: "Wir sollten ein Angebot für alle Kinder haben." Rüdiger Sauppe, Pflegschaftsvorsitzender der Sekundarschule, unterstützt die Umwandlung, befürwortet "eine Kooperation auf der Oberstufen-Ebene." Dies meint auch SPD-Ratsfrau Rosi Bruchmann. Rudi Schmitz, ehemaliger CDU-Bürgermeister, sieht die Hauptaufgabe darin, die Jüchener Grundschüler in den lokalen Schulen zu halten: "Wandern sie ab, steht bald ein Schulgebäude leer." Für ihn müsste es in Jüchen "ein gutes Gymnasium und eine weitere Schule" geben. Eine Entscheidung könnte nicht in den Schubladen "CDU für Gymnasium, SPD für Gesamtschule" getroffen werden. CDU-Ratsherr Stefan Heckhausen sprach sich für eine "ideologiefreie Entscheidung" aus: "Wir müssen für jedes Kind die passende Schulform bieten."

Auf eine Schule auch für Nicht-Gymnasiasten hofft Hermann-Josef Krahwinkel. Die Sorgen des Gymnasiums kann er, wie Christiane Manke, nachvollziehen. Matilde Mertens schreibt per E-Mail: "Eltern, die ihr Kind auf einem Gymnasium anmelden wollen, werden das weiterhin machen. Durch die Gesamtschule werden jedoch die Kinder gefördert und eventuell zum Abitur geführt, die keine klare Gymnasialempfehlung erhalten haben. Diese Kinder verdienen eine Lobby."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort