Jüchen Jüchen braucht besseren Bahnanschluss

Jüchen · Bürgermeister Harald Zillikens macht sich für vollwertigen S-Bahn-Ausbau in Jüchen stark - samt des barrierefreien Umbaus der Bahnhöfe. Der Jüchener Verwaltungschef sagt: "Wir brauchen eine gute Anbindung an die Oberzentren."

 Ab Dezember 2019 wird die Regionalbahn 27 montags bis samstags auch in den Nebenverkehrszeiten stündlich bis Mönchengladbach beziehungsweise über Grevenbroich in Richtung Köln und Koblenz fahren.

Ab Dezember 2019 wird die Regionalbahn 27 montags bis samstags auch in den Nebenverkehrszeiten stündlich bis Mönchengladbach beziehungsweise über Grevenbroich in Richtung Köln und Koblenz fahren.

Foto: Lothar Berns

Bahnkunden in Jüchen können sich auf Verbesserungen freuen: Ab Dezember 2019 wird die Regionalbahn (RB) 27 montags bis samstags auch in den Nebenverkehrszeiten - von 9 bis 15 Uhr - stündlich bis Mönchengladbach beziehungsweise über Grevenbroich in Richtung Köln und Koblenz fahren. Zudem wird die RB 27 auch samstags von 6 bis und 20 Uhr rollen. Bislang fährt an Samstagen in Jüchen lediglich der Regional-Express (RE) 8 (ebenfalls Mönchengladbach - Koblenz) .

Die vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) angekündigten Verbesserungen werden im Jüchener Rathaus begrüßt. "Köln sowie der Köln-Bonner Flughafen, die umsteigefrei erreicht werden können, sind für die Gemeinde Jüchen eine wichtige Verkehrsachse - für Berufspendler und Studenten ebenso wie für den Einkaufsverkehr. Wir brauchen eine gute Anbindung an die Oberzentren", betont Bürgermeister Harald Zillikens. Klar, dass die Gemeinde auch die Pläne für den S-Bahn-Ausbau verfolgt. Etwa Ende 2023 soll die RB 27 zwischen Domstadt und Mönchengladbach in die S-Bahn-Linie 6 umgewandelt werden. "Der S-Bahn-Ausbau ist ein wichtiges Argument auch für Neuansiedlungen", erklärt der Verwaltungschef. Eine vom Nahverkehr Rheinland in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie empfiehlt eine S-Bahn, die an Werktagen alle 20 Minuten zwischen Köln und Grevenbroich rollt. Doch für die Nachbargemeinde Jüchen ist laut dieser Empfehlung ein deutlich ausgedünntes Fahrtenangebot vorgesehen. Lediglich einmal in der Stunde soll ein S-Bahn-Zug von Grevenbroich weiter durch Jüchen bis Mönchengladbach fahren, die übrigen Züge sollen bereits in Grevenbroich enden und umkehren. Zusätzlich soll - außer sonntags - stündlich weiter der RE 8 fahren. Damit würde sich rechnerisch ein Halbstunden-Takt ergeben. Bürgermeister Harald Zillikens betont, das es bei der neuen S-Bahn "auf keinen Fall zu einer Verschlechterung des Angebotes kommen darf". Und er fordert den "vollständigen S-Bahn-Ausbau. Am besten wäre es, wenn alle S-Bahn-Züge von Grevenbroich bis Mönchengladbach weiterrollen." Sonst müssten Jüchener Fahrgäste, die aus Richtung Köln kommen, zum Teil in Grevenbroich aussteigen und dort auf den nächsten Zug warten. Zillikens steht mit dieser Meinung nicht allein. "Wünschenswert wäre eine Weiterfahrt aller bis Grevenbroich vorgesehenen Züge über Jüchen nach Mönchengladbach", hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nach der Vorstellung der Studie erklärt.

Zillikens verbindet mit der neuen S-Bahn ebenso die Hoffnung, dass im Rahmen des Ausbaus die Stationen in Jüchen und Hochneukirch endlich barrierefrei umgebaut werden. Seit Jahren fordert die Gemeinde die Erneuerung. "Wir waren bei den Förderprogrammen nicht berücksichtigt worden. Wir mussten sogar rund 400.000 Euro Fördermittel für den Park-and-Ride-Platz in Hochneukirch nicht zurückzahlen, weil der Bahnhof nicht barrierefrei umgebaut wurde."

Laut Harald Zillikens hätte die Gemeinde etwa 1,5 Millionen Euro für einen Aufzug investieren müssen, "doch vom Bahnsteig in den Zug hätten Bahnreisende weiter klettern müssen. Die Bahn wollte den Bahnsteig nicht erhöhen."

(NGZ)
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