Rückblick So war das Jahr in der Gemeinde Jüchen

Jüchen · Wohnraum für Flüchtlinge und deren Integration, die Umwandlung der Sekundar- in eine Gesamtschule, der Glasfaserausbau - das waren wichtige Themen, und sie bleiben es 2016. Worüber gesprochen wurde, lesen Sie hier.

 Ehrenamtler helfen beim Bettwechsel in der Notunterkunft: Innerhalb kürzester Zeit musste die Gemeinde Platz für Menschen auf der Flucht schaffen und ließ dazu unter Hochdruck einen leerstehenden Supermarkt umbauen.

Ehrenamtler helfen beim Bettwechsel in der Notunterkunft: Innerhalb kürzester Zeit musste die Gemeinde Platz für Menschen auf der Flucht schaffen und ließ dazu unter Hochdruck einen leerstehenden Supermarkt umbauen.

Foto: L. Berns

Der alte Bürgermeister ist der neue Bürgermeister. Er sieht sich mit der Flüchtlingskrise vor unerwarteten Herausforderungen. Das Haushaltsloch wird eher größer, die Sekundarschule könnte schon bald Gesamtschule werden, und der Ausbau des schnellen Internets hat begonnen.

Flüchtlingsunterkunft Als das Land NRW der Gemeinde Jüchen im September hundert Flüchtlinge zuweist, lässt die Verwaltung für diese Menschen einen ehemaligen Supermarkt an der Odenkirchener Straße zur Notunterkunft umbauen. Um Platz für dauerhaft zugewiesene Flüchtlinge zu schaffen, mietet die Gemeinde verstärkt Wohnraum an. Außerdem sind für 2016 zwei neue Flüchtlingsheime geplant.

 Realschule wurde zur Sekundarschule wird zur Gesamtschule? Die Anmeldezahlen Anfang des neuen Jahres werden es zeigen.

Realschule wurde zur Sekundarschule wird zur Gesamtschule? Die Anmeldezahlen Anfang des neuen Jahres werden es zeigen.

Foto: C. Kandzorra

Haushalt Die Gemeinde erhält 5,75 Millionen Euro mehr Einnahmen aus Gewerbesteuern als geplant. Damit kommt Jüchen früher als geplant aus der Haushaltssicherung heraus - ein Grund zur Freude? Es gibt ein Problem: Denn möglicherweise muss die Gemeinde das Geld zu einem späteren Zeitpunkt zurückzahlen. Gleichzeitig fährt das Land mit Hinweis auf die Mehreinnahmen für das Jahr 2016 seine Schlüsselzuweisungen zurück.

Bürgermeisterwahl Die Jüchener Wähler entscheiden am 13. September: Harald Zillikens (CDU) soll für weitere fünf Jahre ihr Bürgermeister bleiben. Mit dem überzeugenden Ergebnis von 68,2 Prozent der abgegebenen Stimmen holt der Amtsinhaber das beste Ergebnis für die CDU seit 1999 und setzt sich gegen seinen Herausforderer Holger Tesmann, Partei- und Fraktionschef der SPD, durch. Wermutstropfen: die geringe Wahlbeteiligung von gerade einmal 37,3 Prozent.

 Necat Afyon (l.) und Karl-Heinz Quack überreichten dem Bürgermeister 315 Unterschriften für die Instandsetzung der Odenkirchener Straße.

Necat Afyon (l.) und Karl-Heinz Quack überreichten dem Bürgermeister 315 Unterschriften für die Instandsetzung der Odenkirchener Straße.

Foto: L. Berns

Integrationslotsin Da sich früh im Jahr abzeichnet, dass die Gemeinde Jüchen zahlreiche weitere Flüchtlinge aufnehmen muss, kümmert sich Elena Hundt als neue Integrationslotsin um die Neuankömmlinge. Sie sucht geeigneten Wohnraum und soll Asylbewerbern dabei helfen, sich am neuen Aufenthaltsort zu orientieren.

Sekundarschule Gerade erst war aus der Realschule eine Sekundarschule geworden, da steht die nächste Veränderung an: Wegen sinkender Anmeldezahlen schlägt die Schulleitung bereits zum Schuljahr 2016/17 eine Umwandlung zur Gesamtschule vor. In einer Umfrage sprechen sich 85 Prozent der befragten Eltern von Jüchener Grundschülern für dieses Vorhaben aus. Auch der Rat votiert im Dezember dafür.

 Startschuss für den Ausbau des Glasfasernetzes in Jüchen.

Startschuss für den Ausbau des Glasfasernetzes in Jüchen.

Foto: NEW

Glasfaserausbau NEW und "Deutsche Glasfaser" starten im Dezember in Jüchen mit den Erdarbeiten zum Ausbau des Glasfasernetzes, das schnellen Internetzugang ermöglicht. Zudem werden die ersten so genannten PoP (Point of Presence) gesetzt. Diese etwa garagengroßen und 24 Tonnen schweren Gebäude dienen als Hauptverteiler des örtlichen Glasfasernetzes.

 Wurde im Amt bestätigt: Bürgermeister Harald Zillikens.

Wurde im Amt bestätigt: Bürgermeister Harald Zillikens.

Foto: L. Berns

Verkehrslärm Die Anwohner der Bundesstraße 59 machen gegen den Verkehr vor ihrer Haustür mobil: Sie klagen über ein erhöhtes Fahrzeug-Aufkommen, vor allem die Lastwagen sorgten für erheblichen Lärm, wenn sie über die Kanaldeckel rappeln. Bereits im Frühjahr 2015 sollte die Fahrbahndecke der B 59 im Abschnitt Odenkirchener Straße bis zum Kreisverkehr saniert werden. Anfang Februar zeigen Laborergebnisse: Das reicht nicht aus. Die Fahrbahn muss von Grund auf erneuert werden. Doch dies klappt erst 2017. Denn während des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn 46 weicht der Verkehr über die Ortslagen aus.

Kita-Ausbau Mit rund einem dreiviertel Jahr Verspätung eröffnet am 1. August die erste Großtagespflege in Jüchen an der Rektor-Thoma-Straße. Sie ist ein Pilotprojekt, erstmals arbeitet der Rhein-Kreis Neuss auf dem Gebiet der Kinderbetreuung mit einer Kommune und mit Tageseltern zusammen. Eine zweite Großtagespflege mit Standort in Hochneukirche ist bereits geplant.

Großeinsatz Weil aus einem Container in Waat ein beißender Chemie-Geruch dringt, löst die Feuerwehr im April ABC-Alarm aus. Eine Gefahr für Bevölkerung und Umwelt soll nicht bestanden haben. Gegen einen 52-Jährigen aus Giesenkirchen, der Chemikalien in zwei Containern gelagert hatte, wird ein Verfahren wegen einer Umweltstraftat angestrengt. Der Mann erhebt später schwere Vorwürfe, nennt den Einsatz "nicht gerechtfertigt".

Ausstellerrekord Mit einem neuen Termin, größerem Angebot und veränderter Aufstellung wird die dritte Auflage des Kulturfestes "Jüchen bunt" Ende April zum Anziehungspunkt: 30 Vereine, Verbände und Institutionen - so viele wie nie zuvor - stellen sich vor, bieten Kulinarisches, Sport und ein unterhaltsames Bühnenprogramm.

Autobahn Der Zeitplan ist eng: Weil die Autobahn 61 zwischen den Kreuzen Wanlo und Jackerath wegen des Tagebaus Garzweiler II 2018 abgerissen werden soll, wird die Autobahn 46 von vier auf sechs Fahrbahnen erweitert - bis Ende 2016. Da bestehende Brückenbauwerke abgerissen und neue aufgebaut werden, muss die A 46 wiederholt vorübergehend gesperrt werden.

Kunstausstellung Sieben Jahre sind seit der Premiere vergangen. Im November findet eine zweite gemeinsame Ausstellung von Jüchener Künstlern statt: Zehn Kunstschaffende zeigen in der Peter-Giesen-Halle ihre Werke. Bürgermeister Harald Zillikens verspricht künftig kürzere Intervalle.

(NGZ)
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