Jüchen Hochneukircher testen E-Autos und Segways

Jüchen · Beim ersten Elektromobilitätstag standen Fortbewegungsmittel der Zukunft im Blickpunkt. Ein Besucherstrom blieb allerdings aus.

 E-Mobilität hat viele Facetten wie Bürgermeister Harald Zillikens, Ralf Poll (NEW), Daniel Bellstädt (Projektkoordinator Energie Agentur NRW) und Klimaschutzmanager Martin Schursch beim ersten Mobilitätstag erlebten.

E-Mobilität hat viele Facetten wie Bürgermeister Harald Zillikens, Ralf Poll (NEW), Daniel Bellstädt (Projektkoordinator Energie Agentur NRW) und Klimaschutzmanager Martin Schursch beim ersten Mobilitätstag erlebten.

Foto: Daniel Elke

Quasi lautlos rollt Hans-Joachim Koch in einem weißen Golf mit Elektromotor über den Adenauerplatz und startet dann eine Testfahrt durch Hochneukirch. "An die Ruhe muss man sich erst einmal gewöhnen", urteilte der 57-Jährige, der normalerweise einen Peugeot mit klassischem Verbrennungsmotor fährt - ein Auto, das wie die meisten ein brummendes Motorengeräusch von sich gibt. Doch die Stille beim Fahren eines Elektroautos ist nicht der einzige Unterschied zu "Verbrennern": "Benziner zum Beispiel sind in der Beschleunigung deutlich müder." Das stellte Koch schnell fest, denn das Elektroauto ruft sofort die volle Leistung ab und beschleunigt entsprechend schnell. "Vom Fahrgefühl her sehr angenehm", bilanziert der Hochneukircher, der beim Elektromobilitätstag der Gemeinde Jüchen zum ersten Mal am Steuer eines Elektroautos saß.

Das Ziel der Veranstaltung am zurückliegenden Samstag: Bürger sollten mit den Fortbewegungsmitteln der Zukunft auf Tuchfühlung gehen. "Wir wollen das Thema E-Mobilität näher an die Bürger bringen", sagte Martin Schursch. Der 29-Jährige ist Klimaschutzmanager der Gemeinde Jüchen und hatte den Elektromobilitätstag im Vorfeld mitorganisiert. "Hintergrund ist die Europäische Mobilitätswoche, die noch bis zum 22. September geht." So erfolgreich wie erhofft verlief der "E-Tag" auf dem Adenauerplatz am Samstag nicht. "Wir hätten uns gefreut, wenn noch mehr Besucher gekommen wären. Es waren nur etwa 50 da", erzählte Schursch zum Ende der Veranstaltung, an der mehrere Akteure teilnahmen. So konnten die Besucher nicht nur Elektroautos Probe fahren, sondern ihr Geschick auch beim Fahren durch einen Segway-Parcours beweisen.

Im Fokus standen jedoch die Elektro- beziehungsweise Hybridautos, die die Energieagentur NRW, der Versorger NEW sowie der lokale Autohändler Wirtz nach Hochneukirch fuhren, um sie dort zu präsentieren. "Wir wollen Flagge zeigen und die E-Mobilität vorantreiben. Viele suchen gezielt eine Beratung, wenn sie mit dem Gedanken spielen, sich ein Elektroauto anzuschaffen", sagte NEW-Mitarbeiter Matthias Grates, der den weißen Golf betreute. Die Reichweite des reinen Elektroautos: 190 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit: 140 Kilometer pro Stunde. Mit dem Fahrzeug ist auch Hans-Joachim Koch unterwegs gewesen. "Ich könnte mir gut vorstellen, eines Tages auch mal ein Elektroauto zu fahren. Allerdings ist das aus meiner Sicht zur Zeit noch nicht wirklich umweltfreundlich; wenn ich die Braunkohlenkraftwerke am Horizont sehe, weiß ich, wo der Strom herkommt", gibt Koch zu bedenken. Kein Wunder: Der Tagebau zieht schließlich auch an seiner Heimat vorbei.

Als Alternative fanden einige Besucher auch das Toyota-Hybridfahrzeug interessant, das mit Benzin und Strom läuft, seine Batterien aber selbstständig auflädt. Vorgestellt wurde das Modell von Frank Schmitter, dem Werkstattmeister im Jüchener Autohaus Wirtz. "Wir wollen zeigen, dass wir mit der Zeit gehen und Autos mit modernen Antriebstechniken anbieten", sagte er.

(cka)
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